Temperaturabgesenkter Asphalt (TA-Asphalt): Unterschied zwischen den Versionen

K ((Benutzername entfernt) (Logbucheinzelheiten entfernt))
K
Zeile 6: Zeile 6:
  
 
==== Beschreibung ====
 
==== Beschreibung ====
 +
Walzasphalt wird aktuell mit Temperaturen zwischen 140 °C und 190 °C hergestellt bzw. eingebaut. Für Gussasphalt, welcher bereits seit 2008 nur noch temperaturabgesenkt eingebaut werden darf, wird in den Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB 07/13) eine Temperaturspanne zwischen 200 °C und 230 °C vorgegeben. (vgl. [1]) (vgl. [2]) Zur Herstellung des Asphaltmischgutes wird viel Energie benötigt. Zudem werden bei der Herstellung und Verarbeitung Kohlenwasserstoffverbindungen in Form von Bitumen-Dämpfen und Aerosolen freigesetzt, welchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Asphaltmischanlagen und insbesondere in Asphaltkolonnen auf den Straßenbaustellen ausgesetzt sind. Durch die Absenkung der Herstell- und Verarbeitungstemperatur wird daher neben der Vermeidung von Dämpfen und Aerosolen die Reduzierung von CO2-Emissionen (Energieeinsparung) verfolgt.
 +
 +
 +
Im Rahmen des Merkblattes für Temperaturabsenkung von Asphalt (M TA) werden für Walzasphalte Temperaturen bei der Herstellung bzw. dem Einbau zwischen 120 °C und 170 °C für Asphaltmischgüter mit gebrauchsfertigen viskositätsveränderten Bitumen angeben. Somit kann eine Temperaturabsenkung von mindestens 20 K erreicht werden. (vgl. [2]) (vgl. [3])
 +
 +
 +
Da mit der Temperaturabsenkung eine Erhöhung der Viskosität des Bitumens einhergeht, müssen dem temperaturabgesenktem Asphalt gebrauchsfertige viskositätsveränderte Bitumen bzw. viskositätsverändernde Zusätze (Additive) zugegeben werden, um eine Verdichtung bei niedrigeren Temperaturen zu ermöglichen. Unterschieden wird hierbei zwischen gebrauchsfertigen, viskositätsveränderten Bitumen und viskositätsverndernden organischen bzw. mineralischen Zusätzen. (vgl. [3]) Zudem gewinnen chemische bzw. oberflächenaktive Additive immer mehr an Bedeutung.
 +
 +
 +
Im Rahmen von Erprobungsstrecken an Bundesfernstraßen, welche entsprechend dem Allgmeinen Rundschreiben Straßenbau Nr. 09/2021 (ARS 09/2021) hergestellt und begleitet werden, werden temperaturabgesenkte Asphalte aktuell erprobt. (vgl. [4])
 +
 +
 +
Die Potenziale beim Einsatz von temperaturabgesenktem Asphalt liegen dabei in der Reduzierung des Energiebedarfes bei der Herstellung an der Asphaltmischanlage und der damit einhergehenden Einsparung von CO2-Emissionen. Zudem kann hiermit ein Beitrag zum Arbeitsschutz geleistet werden.
  
 
==== Ort/Pilotanwendung ====  
 
==== Ort/Pilotanwendung ====  

Version vom 22. April 2024, 14:03 Uhr

Ergänzung zum Leitfaden: 3.5 Beispielsammlung

Ressourceneffizienzansatz in

   Ausschreibung/Vergabe (administrativ)

   Ausführung (technisch)

Beschreibung

Walzasphalt wird aktuell mit Temperaturen zwischen 140 °C und 190 °C hergestellt bzw. eingebaut. Für Gussasphalt, welcher bereits seit 2008 nur noch temperaturabgesenkt eingebaut werden darf, wird in den Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB 07/13) eine Temperaturspanne zwischen 200 °C und 230 °C vorgegeben. (vgl. [1]) (vgl. [2]) Zur Herstellung des Asphaltmischgutes wird viel Energie benötigt. Zudem werden bei der Herstellung und Verarbeitung Kohlenwasserstoffverbindungen in Form von Bitumen-Dämpfen und Aerosolen freigesetzt, welchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Asphaltmischanlagen und insbesondere in Asphaltkolonnen auf den Straßenbaustellen ausgesetzt sind. Durch die Absenkung der Herstell- und Verarbeitungstemperatur wird daher neben der Vermeidung von Dämpfen und Aerosolen die Reduzierung von CO2-Emissionen (Energieeinsparung) verfolgt.


Im Rahmen des Merkblattes für Temperaturabsenkung von Asphalt (M TA) werden für Walzasphalte Temperaturen bei der Herstellung bzw. dem Einbau zwischen 120 °C und 170 °C für Asphaltmischgüter mit gebrauchsfertigen viskositätsveränderten Bitumen angeben. Somit kann eine Temperaturabsenkung von mindestens 20 K erreicht werden. (vgl. [2]) (vgl. [3])


Da mit der Temperaturabsenkung eine Erhöhung der Viskosität des Bitumens einhergeht, müssen dem temperaturabgesenktem Asphalt gebrauchsfertige viskositätsveränderte Bitumen bzw. viskositätsverändernde Zusätze (Additive) zugegeben werden, um eine Verdichtung bei niedrigeren Temperaturen zu ermöglichen. Unterschieden wird hierbei zwischen gebrauchsfertigen, viskositätsveränderten Bitumen und viskositätsverndernden organischen bzw. mineralischen Zusätzen. (vgl. [3]) Zudem gewinnen chemische bzw. oberflächenaktive Additive immer mehr an Bedeutung.


Im Rahmen von Erprobungsstrecken an Bundesfernstraßen, welche entsprechend dem Allgmeinen Rundschreiben Straßenbau Nr. 09/2021 (ARS 09/2021) hergestellt und begleitet werden, werden temperaturabgesenkte Asphalte aktuell erprobt. (vgl. [4])


Die Potenziale beim Einsatz von temperaturabgesenktem Asphalt liegen dabei in der Reduzierung des Energiebedarfes bei der Herstellung an der Asphaltmischanlage und der damit einhergehenden Einsparung von CO2-Emissionen. Zudem kann hiermit ein Beitrag zum Arbeitsschutz geleistet werden.

Ort/Pilotanwendung

Jahr

Potenziale der Bauweise/des Vorgehens

   Energiebedarf

   Rohstoffverbrauch

   CO2-Emissionen

   Kosten

   Wasser

   Dauerhaftigkeit

   Geringe Verkehrsbeeinträchtigung

Einschränkungen/Hemmnisse der Bauweise/des Vorgehens

   Begrenzte sinnvolle Anwendbarkeit

   Eingeschränkte Trennbarkeit der Materialien

   Geringe Individualität

Literaturverzeichnis