2.2.3 Ergebnisse

Ausgewertete Daten

Ausgewertet wurden 60 der 65 Baumaßnahmen (Auswertungsquote 92,31%) des AMT sowie die in 2019 und 2020 durchgeführten Kleinstmaßnahmen zur Kanalsanierung (z. B. Reparatur von Rohrbrüchen, Anschluss von Wohnhäusern), die über Rahmenverträge abgewickelt und nicht einzeln ausgeschrieben werden. Tab. 4 zeigt die Anzahl und Art der analysierten Maßnahmen. Den größten Anteil der Maßnahmen machen die reinen Straßenbaumaßnahmen aus, bei denen die Fahrbahn erneuert wurde, eine Erweiterung der Straße erfolgte oder auch eine Sanierung von Bushaltestellen durchgeführt wurde. An zweiter Stelle liegen Baumaßnahmen, die Kanal- und Straßenbau in einem Projekt verbinden. Hierzu zählen die Erschließung von Wohngebieten oder komplette Straßensanierungen inkl. Kanalisation. Die geringste Anzahl sind reine Kanalbaumaßnahmen, bei denen eine Sanierung oder eine Entrohrung erfolgte.

Ergebnisse

Bei der Auswertung der Massen erfolgte eine Unterscheidung in vier Materialobergruppen:

  • Mineralische Baustoffe
  • Kunststoffe
  • Metalle
  • Reines Bitumen

Diese wurden nochmals unterteilt in drei Arten der Materialbewegung:

  • Einbau von Primärmaterial
  • Wiederverwendung, d. h. Ausbau und Wiedereinbau vor Ort
  • Entsorgung, d. h. Ausbau und Entsorgung
    Stoffströmes des AMT im Jahr 2019 und 2020

Abb. 1 zeigt die nach Materialgruppen aufgeteilten Gesamtmassen der Jahre 2019 und 2020. Die mineralischen Baustoffe machen in beiden Jahren den größten Anteil aus. Die Gesamtmasse ist im Jahr 2020 trotz einer geringen Maßnahmenanzahl deutlich größer als im Jahr 2019, da im Jahr 2020 größere Maßnahmen mit mehr Materialbedarf durchgeführt wurden.

Anteil der Groß- und Kleinstmaßnahmen (gemittelt aus 2019 und 2020)

Abb. 2 zeigt, dass in Summe der größte Anteil der Materialien aus den Großmaßnahmen stammt. Die Kleinstmaßnahmen (z. B. kurzfristige Kanalsanierungen, Hausanschlüsse usw.) machen nur ca. 5 % aus.


Abb. 3 zeigt die Aufteilung der Materialströme nach ihrer Bewegungsart. Bei allen Materialarten bildet der Einbau von Materialien den größten Anteil. Es folgt (außer bei den Kunststoffen) der Ausbau des Materials und die anschließende Entsorgung. Lediglich bei den Kunststoffen im Jahr 2019 wird ein Großteil ausgebaut und erneut eingebaut, d. h. wiederverwendet. Ursächlich ist die Sanierung eines Sportplatzes und die Wiederverwendung des Kunststoffbelags der Laufbahn. Die Werte für den Einbau stammen größtenteils aus dem Neubau der Kanalisation.

In Summe wird deutlich, dass durch Erschließungs- und Neubaumaßnahmen mehr Material eingebaut als ausgebaut wurde. Im Jahr 2019 wurden fast der gleiche Anteil mineralischer Materialien entsorgt, wie eingebaut. Um jedoch beurteilen zu können, ob hier die Kreislaufführung des Materials möglich wäre, müssen die einzelnen Materialien detaillierter betrachtet werden.

Detaillierte Betrachtung der:

Wirtschaftliche Relevanz

Neben der Auswertung der Stoffströme erfolgte eine wirtschaftliche Betrachtung der ausgewerteten Großmaßnahmen. Bei Kleinstmaßnahmen standen keine Kostenangaben zur Verfügung. Abb. 7 zeigt die Gesamtkosten nach Jahren und nach den Materialobergruppen aufgeteilt. Es zeigt sich eine ähnliche Reihenfolge wie bei der Massenauswertung, da die Mineralik den deutlich größten Anteil ausmachen. Obwohl die Metalle bei der Massenermittlung die zweitgrößte Fraktion darstellen, verursachen sie geringere Kosten als die Kunststoffe. Die insgesamt höheren Kosten im Jahr 2020 lassen sich durch die deutlich größeren Massen erklären.

Aus den Stoffströmen resultierende Kosten


Massenermittlung über die Gesamtkosten im Jahr

Da die Ermittlung der Massen einen großen Aufwand bedeutete, wurde im Anschluss die Korrelation der Massen zu den Gesamtkosten untersucht. Für die Übertragung auf andere Kommunen wäre eine Hochrechnung der Massen über die Kosten eine deutliche Vereinfachung. Es ist jedoch fraglich, ob ein solches Vorgehen zu aussagekräftigen Ergebnissen führen kann. Tab. 4 zeigt die ermittelten Werte der verschiedenen Materialfraktionen, je Maßnahmenart, in Mg/€ aufgeteilt nach Jahr. Für die weitere Berechnung wurde aus diesen anschließend ein Jahreskennwert berechnet, siehe Tab. 5.