Ergänzung zum Leitfaden: 3.5 Beispielsammlung
Ressourceneffizienzansatz in
Ausschreibung/Vergabe (administrativ)
Ausführung (technisch)
Beschreibung
Die Hybridbrücke besteht aus CPC-Platten (carbon prestressed concrete), in denen stark vorgespannte Carbondrähte die konventionelle Stahlbewehrung ersetzen. Als Längsträger fungieren über eine Verzahnung damit verbundene Carbonhalbträger. Eines der ersten derart realisierter Bauwerke ist die Geh- und Radwegbrücke in Turbenthal (Schweiz). Die Wahl der genannten Baustoffe und insbesondere der Verzicht auf Stahl hat mehrere Vorteile. Durch die nicht erforderliche Betondeckung ist eine Plattenstärke von nur 60 mm möglich, wobei die Betondruckfestigkeitsklasse mit C80/95 dafür sehr hoch ist. Weiterhin können die Widerlager sehr einfach und materialarm ausgeführt werden. Da die Auflager, wie bei Stahl-und Holzbauten erforderlich, nicht umlüftet werden müssen, kann die Brücke direkt im Erdreich gelagert werden. Eine frostsicher Widerlagerpackung bestehend aus Sand und Kies genügt, um die geringen Lasten in den Untergrund abzuleiten.[1]
Ort/Pilotanwendung
Turbenthal, Schweiz
Jahr
2019
Potenziale der Bauweise/des Vorgehens
Materialeinsparung durch schlanken Überbau und einfache Widerlager, dadurch geringerer Rohstoffverbrauch und weniger CO2-Emissionen; leichtere Bauteile und damit geringerer Aufwand im Transport und Einbau; sehr geringe Bauzeit und technischer Aufwand; Langlebigkeit durch Korrosionsbeständigkeit und hohe Betonqualität; Wiederverwendung bestehender Widerlager
Energiebedarf
Rohstoffverbrauch
CO2-Emissionen
Kosten
Wasser
Dauerhaftigkeit
Geringe Verkehrsbeeinträchtigung
Einschränkungen/Hemmnisse der Bauweise/des Vorgehens
Eingeschränkte Anwendbarkeit in Bezug auf Abmessungen, Tragwerksart und Statisches System der Brücken; eingeschränkte Trennbarkeit der Carbondrähte vom Beton
Begrenzte sinnvolle Anwendbarkeit
Eingeschränkte Trennbarkeit der Materialien
Geringe Individualität
Literaturverzeichnis
- ↑ Lowiner, C.; Kurath, J.; Sydow, A.; Wietlisbach, B. (2022) Hybridbrücken aus CPC-Platten und Carbonhalbträgern. Beton- und Stahlbetonbau 117, H. 2, S. 133-144.