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− | ======Erfahrungen beim Einbau====== | + | ======Erfahrungen bei der Herstellung und beim Einbau des Asphaltmischgutes====== |
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Bei der Produktion des Asphaltmischgutes für die Deckschicht aus Splittmastixasphalt wurden vom Personal des Asphaltmischwerks der Basalt AG (Legden) einige Besonderheiten festgestellt. | Bei der Produktion des Asphaltmischgutes für die Deckschicht aus Splittmastixasphalt wurden vom Personal des Asphaltmischwerks der Basalt AG (Legden) einige Besonderheiten festgestellt. | ||
Zunächst ist darauf zu achten, dass das im Vergleich zur bisherigen Arbeitsweise zur Produktion von konventionell heißgemischten Asphalten an den Asphaltmischanlagen geringere Temperaturniveau bei der Asphaltmischgutproduktion konstant eingehalten wird. | Zunächst ist darauf zu achten, dass das im Vergleich zur bisherigen Arbeitsweise zur Produktion von konventionell heißgemischten Asphalten an den Asphaltmischanlagen geringere Temperaturniveau bei der Asphaltmischgutproduktion konstant eingehalten wird. | ||
− | Bei der Herstellung des temperaturabgesenkten Asphaltmischgutes aus Spittmastixasphalt unter Verwendung von Asphaltgranulat wurden Verklumpungen, die an der | + | Bei der Herstellung des temperaturabgesenkten Asphaltmischgutes aus Spittmastixasphalt unter Verwendung von Asphaltgranulat wurden Verklumpungen, die an der Mischerinnenseite/'''''Trommelinnenseite''''' anhafteten, festgestellt. '''''In Folge dessen ergab sich ein erhöter Reinigungsaufwand, welcher sich ggf. durch zwischengeschaltete Reinigungsprozesse oder den Einsatz einer Paralleltrommel reduzieren ließe.''''' |
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+ | Außerdem wurde festgestellt, dass zur Herstellung des temperaturabgesenkten Asphaltmischgutes eine längere Mischzeit erforderlich war als zur Produktion des konventionell heißgemischten Mischgutes. | ||
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+ | Aufgrund der sechs (relativ kurzen) Versuchsfelder, die jeweils mit unterschiedlichen Asphaltmischgütern beliefert und hergestellt wurden, war ein im Vergleich zur konventionellen Arbeitsweise höherer Aufwand in Bezug auf die Koordinierung der Anlieferung des Asphaltmischgutes erforderlich. | ||
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− | Die | + | Die Erfahrungen in Zusammenhang mit dem Einbau des Asphaltmischgutes wurden vom Baustellenpersonal der Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH und Co. KG zusammengestellt. |
− | + | Die Einbaubedingungen (z. B. in Bezug auf die Witterung) waren „gut“. Während des Einbaus fiel kein Niederschlag. Die Außentemperaturen '''lagen in Bereich XXX'''. Außerdem war eine kontinuierliche Anlieferung des Asphaltmischgutes gegeben. Das Asphaltmischgut mit einer Temperatur von ca. 150 – 160 °C ließ sich allerdings mit dem Fertiger nur unter erhöhtem Aufwand verdichten. | |
− | + | Grundsätzlich wurde (wie zu erwarten) festgestellt, dass beim Einbau und bei der Verdichtung von temperaturabgesenktem Asphalt in Bezug auf den Fertiger und die verwendeten Walzen die Verdichtungsleistung angepasst werden musste. Außerdem war zu erwarten, dass erhöhte Anteile an Asphaltgranulat den Einbau und die Verdichtung von entsprechendem Asphaltmischgut erschweren. Dies war besonders in dem vorliegenden Fall zu beachten, da es sich bei dem vorliegenden Granulat um Asphaltgranulat aus einer Deckschicht aus offenporigem Asphalt handelte. Derartiges Mischgut wird i. d. R. mit hochpolymermodifiziertem Bitumen hergestellt, die vor dem Hintergrund des hohen Polymergehaltes als "sehr zäh" zu bezeichnen sind. | |
− | + | Wäre in dem vorliegenden Fall nur konventionell heißgemischtes Asphaltmischgut eingebaut worden, hätte der Einsatz von zwei Walzen zum Abschluss der Verdichtung ausgereicht. Bei den Versuchsfeldern der Kanalstraße, bei denen TA-Asphalt eingebaut wurde, mussten jedoch zur abschließenden Verdichtung drei Walzen eingesetzt werden. | |
− | Insgesamt wurde | + | Insgesamt wurde beim Einbau festgestellt, dass der Einfluss der Temperaturabsenkung des Asphaltmischgutes dessen Verarbeitbarkeit stärker beeinflusst, als die Zugabe des Asphaltgranulates. Der höchste auf der Versuchsstrecke „Kanalstraße“ beigefügte Asphaltgranulatanteil (50 M.-%) zeigte nur einen geringen Einfluss auf die Verarbeitbarkeit des Asphaltmischgutes, während eine Temperaturabsenkung wie beschrieben zu einer Beeinträchtigung der Einbaubarkeit führte. Hierbei ergibt sich wegen der schlechteren Verdichtbarkeit des Mischgutes die Notwendigkeit ggf. eine weitere Walze auf der Baustelle vorzuhalten und einzusetzen.[[Datei:Zusätzlicher Walzenbedarf.png|zentriert|gerahmt|Gewährleistung der Verdichtung durch zusätzlichen Walzeneinsatz]] |
=====Kontrollprüfungen===== | =====Kontrollprüfungen===== |
Version vom 20. August 2024, 15:33 Uhr
Ausgangslage
Im Bereich des Straßenbaus werden aktuell insbesondere im Asphaltstraßenbau Technologien zur Schonung von Ressourcen und zur Minderung der CO2-Emissionen diskutiert. Darüber hinaus ist vom Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) des Bundeministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) im November 2019 ein Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) verbindlich beschlossen worden. Dieser legt eine maximale Konzentration für erfasste Dämpfe und Aerosole aus Destillations- und Air-Rectified-Bitumen (nach Bitumenkondensat-Standard) von 1,5 g/m3 fest.[1] Dieser Grenzwert ist in der Praxis ab dem 1.1.2027 einzuhalten.[2]
Zur Reduzierung der CO2 – Emissionen bei der Herstellung von Asphaltmischgut und zum Schutz des Personals vor gesundheitsgefährdenden Stoffen ist z.B. vorgesehen, die Temperatur des Asphaltmischgutes bei dessen Produktion und bei dem sich anschließendem Einbau zu reduzieren.[3]
Außerdem besteht zum Zweck der Ressourcenschonung von Primärbaustoffen ein Erprobungsbedarf bezüglich der Verwendung von Asphaltgranulat. Die einschlägigen Regelwerke lassen derzeit die Zugabe von Asphaltgranulat bei den meisten gängigen Asphaltmischgutarten zu. Für Asphaltdeckschichten aus Splittmastixasphalt ist die Zugabe von Asphaltgranulat laut den Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächen aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB 07/13) jedoch noch nicht vorgesehen.[4] Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen der Versuchsstrecke „Kanalstraße“ eine Asphaltdeckschicht aus SMA unter Verwendung von Asphaltgranulat konzipiert und eingebaut.
Vorgehensweise
Zur Erprobung der beiden oben genannten Aspekte (Temperaturabsenkung und Zugabe von Asphaltgranulat) wurde im Rahmen des RekoTi-Projektes eine Versuchsstrecke angelegt. Die hierfür ausgewählte Strecke (Kanalstraße) liegt im Norden von Münster. Ihre Lage ist im Bild "Lage der Kanalstraße in Münster" dargestellt.
Bei dem hier betrachteten Teilstück der Kanalstraße handelt es sich um einen ca. 950 m langen Abschnitt einer überwiegend anbaufreien Hauptverkehrsstraße mit vorwiegender Verbindungsfunktion.
Die bauvorbereitende Planung wurde vom Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster und der Forschungsgruppe Verkehrswesen (FgV) der FH Münster (IWARU-V) durchgeführt. Die grundsätzliche Konzeptionierung der verwendeten Asphaltmischgüter erfolgte durch die Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH. Die Herstellung des Asphaltmischgutes sowie dessen Lieferung erfolgten durch das Asphaltmischwerk der Bergisch-Westerwälder Hartsteinwerke der Basalt-Actien-Gesellschaft (Basalt AG) in Legden.
Die Baumaßnahme wurde von der Firma Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. KG aus Bramsche umgesetzt. Die FgV übernahm die wissenschaftliche Begleitung des Projektes.
Um sowohl Erfahrungen mit der Temperaturabsenkung von Asphalt als auch mit der Zugabe von Asphaltgranulat in Splittmastixasphalt, sowie der Kombination von beiden Verfahren zu sammeln, wurden sechs Versuchsfelder angelegt.
Die Konzeption dieser Versuchsfelder ist in Abbildung: „Versuchsfelder an der Kanalstraße“ dargestellt. Im Rahmen des Projektes erfolgte eine vergleichende Gegenüberstellung unterschiedlicher Asphaltmischgutkonzepte, die sich in den Asphaltgranulatanteilen (0 M.-%; 20 M.-% und 50 M.-%) unterschieden. Außerdem wurden jeweils drei temperaturabgesenkte sowie drei konventionell heißgemischte Varianten betrachtet.
Das ursprünglich angestrebte Ziel, als Asphaltgranulat das Asphaltmaterial, welches im Rahmen der Sanierung der vorhandenen Asphaltdeckschicht an der Kanalstraße anfällt, zu verwenden, konnte aufgrund materialtechnischer Probleme (u. a. wegen haftkritischem Gestein im Asphaltgranulat) nicht umgesetzt werden. Stattdessen wurde sortenrein gewonnenes Asphaltgranulat aus einem offenporigen Asphalt verwendet.
Die Aufteilung der Versuchsstrecke in sechs unterschiedliche Versuchsfelder erforderte die Durchführung von sechs Erstprüfungen. Die Ergebnisse der Erstprüfungen des Splittmastixasphalts, der beim Bau der Versuchstrecke verwendet wurde, sind in den Bautechnischen Untersuchungen einzusehen.
Bau der Kanalstraße
Der Bau der Versuchstrecke Kanalstraße erfolgte im Oktober 2022. Die ausführende Baufirma war der Projektpartner Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. KG aus Bramsche. Die beschriebenen Versuchsfelder wurden an einem Tag in der oben dargestellten Reihenfolge nahtlos eingebaut.
Baubegleitende Prüfungen
Begleitend zum Einbau wurden verschiedene u. a. bauüberwachende Untersuchungen durchgeführt.
Raumdichtemessungen mit der Isotpensonde
Die Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH wurde hierbei mit der Durchführung von Teilen der Eigenüberwachung sowie mit der Durchführung der Kontrollprüfungen von der ausführenden Baufirma Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. KG und vom Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster beauftragt. Im Rahmen der Eigenüberwachung wurden u. a. radiometrische Raumdichtemessungen mit der Isotopensonde (Verdichungskontrolle) sowie eine Überwachung der Asphaltmischguttemperatur vorgenommen (siehe folgende Abbildung: Raumdichtemessungen mit der Isotopensonde).
Emissionsmessungen mit dem Photoionisationsdetektor (PID)
Um Arbeitsplatzmessungen nach dem IFA-Verfahren (Institut für Arbeitsschutz) durchzuführen, muss eine Mindestprobenahmedauer von 2 h gewährleistet werden (IFA-Arbeitsmappe 6305-1: Mineralölstandard). Aufgrund der Abmessungen der einzelnen Versuchsfelder (Länge ca. 150 m) konnte eine Probenahmedauer von 2 h nicht eingehalten werden. Daher konnten an der Versuchsstrecke „Kanalstraße“ keine Arbeitsplatzmessungen mit dem IFA-Verfahren umgesetzt werden. Die Forschungsgruppe Verkehrswesen (FgV) der FH Münster führt jedoch seit Anfang 2020 Emissionsmessungen mit Photoionisationsdetektoren (PID) durch.[5] [6] [7] [8] [9] Zunächst sei deutlich darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse aus PID-Messungen keine Rückschlüsse auf die Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwertes zulassen. Dennoch können Ergebnisse verschiedener Messpunkte bzw. -zeiträume dieses Messverfahrens gegenübergestellt und miteinander verglichen werden. Mit einem zusätzlichen Einsatz von Videokameras lassen sich zudem etwaige Einflüsse auf die Messergebnisse nachverfolgen. Vor diesem Hintergrund und den bisher mit diesem Verfahren bei der FgV vorliegenden Erfahrungen, wurden entsprechende zunächst im Rahmen des RekoTi-Projektes nicht vorgesehene Untersuchungen vorgenommen.
Zu beachten ist, dass der an der Kanalstraße eingesetzte Fertiger über keine Absaugeinrichtung an der Fertigerbohle verfügte. Dies hat zur Folge, dass gegenüber anderen Baumaßnahmen, wo bereits ein Fertiger mit Bohlenabsaugung eingesetzt wurde, erhöhte Emissionswerte im PID-Messwertverlauf zu erwarten sind.
Anordnung der PID-Messgeräte und Kameras
Die PID-Messungen erfolgten an den folgenden vier Messpunkten:
Fertiger | Bohle links | Bohle rechts | Walze |
---|
Um mögliche Einflüsse auf die Messergebnisse festzuhalten, wurden zusätzliche Videos mit insgesamt fünf Kameras aufgezeichnet (siehe folgende Abbildung: PID-Messpunkte sowie Positionen und Ausrichtung der Kameras an der Versuchsstrecke Kanalstraße). Das PID-Messgerät am Messpunkt „Walze“ befand sich dabei in der „ersten“ Walze von insgesamt drei Walzen. Ein Beschicker kam bei dieser Baumaßnahme nicht zum Einsatz.
Im Folgenden wird die Anbringung der PID-Messgeräte und Videokameras am jeweiligen Messpunkt beschrieben und dargestellt.
Kamera 1 | PID-Messpunkt "Fertiger"
Die videotechnische Erfassung des Arbeitsbereiches des Fertigerfahrers wurde mit der Kamera 1 entsprechend der folgenden Abbildung (Positionierung und Erfassungsbereich der Kamera 1 "Fertiger") umgesetzt. Die Befestigung der Kamera erfolgte dabei am Dach des Fertigers. Neben dem Arbeitsbereich des Fertigerfahrers konnte somit die Anlieferung von Asphaltmischgut nachverfolgt werden.
Kamera 2 und Kamera 3 | Messpunkte "Bohle links" und "Bohle rechts"
Die Kamera 2 „Bohle links“ und Kamera 3 „Bohle rechts“ wurden am Fertiger angebracht und auf die entsprechenden Messpunkte ausgerichtet (siehe folgende Abbildung: Positionierung und Aufnahmebereich der Kamera 2 „Bohle links“ und Kamera 3 „Bohle rechts“). Dabei sollten die Zeiträume von potenziellen Einflussfaktoren, wie z. B. der Einsatz von Trennmittel an den Verteilerschnecken bzw. Seitenschildern oder dem Rauchen einer Zigarette in der Nähe des PID erfasst werden.
Kamera 4 | PID-Messpunkt "Walze"
Kamera 5
Erfahrungen bei der Herstellung und beim Einbau des Asphaltmischgutes
Ziel des Projektes war es u. a., Erkenntnisse über die Anwendung eines bisher wenig erprobten Bauverfahren zu sammeln. Vor diesem Hintergrund wurde das Personal des Asphaltmischwerks sowie das Baustellenpersonal bezüglich der bei der Herstellung und dem Einbau des Asphaltmischgutes gemachten Erfahrungen befragt.
Kontrollprüfungen
Zur Durchführung der Kontrollprüfungen an der Kanalstraße wurde von der Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH Asphaltmischgut an der Verteilerschnecke des Fertigers entnommen. Außerdem wurden nach Abschluss der Baumaßnahme Bohrkerne aus der Fahrbahn entnommen. Am Asphaltmischgut wurden z. B. Kenngrößen wie der Bindemittelgehalt, der Erweichungspunkt Ring und Kugel (RuK) sowie die elastische Rückstellung des Bitumens und die Korngrößenverteilung des Mischgutes bestimmt. Unter Verwendung der entnommenen Bohrkerne wurden Kenngrößen wie die Einbaudicke, der Verdichtungsgrad, der Hohlraumgehalt und der Schichtenverbund zur Unterlage ermittelt.
Erweiterte Kontroll- und Performanceprüfungen
Im Auftrag des Amts für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster hat die Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH weiterführende Kontroll- und Performanceprüfungen durchgeführt.
Die erweiterten Kontroll- und Performanceprüfungen beinhalten die Ermittlung der Äquisteifigkeitstemperatur am rückgewonnenen Bindemittel nach der Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Verformungsverhaltens von Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln im Dynamischen Scherrheometer (DSR) – Teil 4: Durchführung des Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahrens (AL DSR (BTSV)). Außerdem sind der Einaxiale Druck-Schwellversuch nach dem Teil 25 B 1 der Technischen Prüfvorschriften für Asphalt (TP Asphalt-StB) sowie der Spaltzug-Schwellversuch nach den TP Asphalt-StB, Teil 26 und die Bestimmung der Kälteeigenschaften durch den Einaxialen Zugversuch und den Abkühlversuch nach dem Teil 46 A der Technischen Prüfvorschriften für Asphalt (TP Asphalt-StB) durchgeführt worden. Gemäß dem Allgemeinen Rundschreiben Nr. 09/21 vom Bundesverkehrsministerium[10] wird für den Bau von Erprobungsstrecken mit temperaturabgesenktem Walzasphalt die Durchführung der genannten Prüfungen zu Ermittlung von Performancekennwerten empfohlen.
Monitoring
Im Sommer 2023 wurde ein erstes (zunächst im Rahmen des RekoTi-Projektes nicht vorgesehenes) Monitoring an der Versuchsstrecke "Kanalstraße" vorgenommen. Hierbei war es das Ziel, den Zustand der Straße nach einjähriger Nutzung durch den Verkehr zu erfassen und zu bewerten. Zur Erfassung ggf. vorliegender Besonderheiten wurde der Zustand der Fahrbahnoberfläche mit Hilfe einer Fotodokumentation festgehalten. Darüber hinaus wurde die Griffigkeit der Asphaltdeckschicht in Anlehnung an die Technischen Prüfvorschriften für Griffigkeitsmessungen im Straßenbau Teil: Messverfahren SRT (TP Griff-StB (SRT)) und die Querebenheit der Fahrbahn in Anlehnung an die TP Eben ermittelt. Das Monitoring wurde im Sommer 2024 in modifizierter Form wiederholt. Es ist außerdem vorgesehen, das Monitoring in Abstimmung zwischen dem Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster und der Forschungsgruppe Verkehrswesen der FH Münster auch nach Abschluss des RekoTi-Projektes fortzusetzen.
Ergebnisse
Im Folgenden werden die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen dargestellt. Außerdem erfolgt eine Bewertung der gewonnenen Erkenntnisse.
Baubegleitende Untersuchungen
Bestimmung der Raumdichte mit der Isotopensonde
Bei der Bestimmung der Raumdichte mit der Isotopensonde wurden in jedem Versuchsfeld Messungen an zwei Stationen durchgeführt. Auf Basis dieser Daten wurden außerdem der jeweilige Verdichtungsgrad sowie der entsprechende Hohlraumgehalt bestimmt. Hierbei ist zu beachten, dass die auf diese Weise ermittelten Verdichtungsgrade und Hohlraumgehalte während der Bauausführung als "Hilfsmittel" zur Beurteilung der erbrachten Verdichtungsleistung verwendet wurden. Die so ermittelten Verdichtungsgrade und Hohlraumgehalte können und dürfen vor dem Hintergrund der Festlegungen im Technischen Regelwerk (ZTV Asphalt-StB, TP Asphalt-StB) jedoch nicht zur bauvertraglichen Bewertung der Einbauleistung im Zuge von Kontrollprüfungen verwendet werden.
In der folgenden Tabelle (Ergebnisse der Bestimmung der Raumdichte mit der Isotopensonde) sind die auf diesem Weg an verschiedenen Stationen ermittelten Raumdichten der Asphaltdeckschichten sowie die entsprechenden Verdichtungsgrade und Hohlraumgehalte angegeben. Außerdem sind die entsprechenden Anforderungen für den Verdichtungsgrad und den Hohlraumgehalt der fertigen Schicht dargestellt.
Für den Verdichtungsgrad wurden i. d. R. Werte ermittelt, die den Anforderungswert der ZTV Asphalt-StB 07/13 von ≥ 98 % übertrafen. An einzelnen Stationen der Versuchsfelder VF2 und VF3 lagen die auf diesem Weg ermittelten Verdichtungsgrade z. T. unterhalb des Anforderungswertes. Die ermittelten Hohraumgehalte lagen alle unterhalb des nach den ZTV Asphalt-StB 07/13 maximal zulässigen Hohlraumgehaltes von 5,0 Vol.-%.
Ein detaillierte Darstellung der Ergebnisse aus den Raumdichtemessungen mit der Isotopensonde finden sich in der entsprechenden Dokumentation.
Feld Nr. | Station | Lage in Einbau-richtung | Raumdichte in g/cm3 | Verdichtungsgrad in % | Hohlraumgehalt in Vol.-% | ||
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Ist | Soll | Ist | Soll | ||||
VF1 | Station 0+050 | links | 2,396 | 98,0 | ≥ 98,0 | 3,9 | ≤ 5,0 |
Station 0+125 | links | 2,401 | 98,2 | ≥ 98,0 | 3,7 | ≤ 5,0 | |
VF2 | Station 0+185 | links | 2,388 | 97,7 | ≥ 98,0 | 4,9 | ≤ 5,0 |
Station 0+240 | links | 2,397 | 98,1 | ≥ 98,0 | 4,5 | ≤ 5,0 | |
VF3 | Station 0+300 | links | 2,428 | 97,9 | ≥ 98,0 | 4,4 | ≤ 5,0 |
Station 0+380 | links | 2,424 | 97,8 | ≥ 98,0 | 4,6 | ≤ 5,0 | |
VF4 | Station 0+460 | links | 2,472 | 99,4 | ≥ 98,0 | 2,0 | ≤ 5,0 |
Station 0+525 | links | 2,464 | 99,1 | ≥ 98,0 | 2,3 | ≤ 5,0 | |
VF5 | Station 0+630 | links | 2,459 | 101,0 | ≥ 98,0 | 1,3 | ≤ 5,0 |
Station 0+695 | links | 2,421 | 99,4 | ≥ 98,0 | 2,9 | ≤ 5,0 | |
VF6 | Station 0+790 | links | 2,369 | 97,9 | ≥ 98,0 | 4,3 | ≤ 5,0 |
Station 0+850 | links | 2,375 | 98,1 | ≥ 98,0 | 4,0 | ≤ 5,0 | |
Roteinfärbungen kennzeichnen Werte, die den Anforderungen nicht entsprechen. |
Emissionsmessungen mit dem Photoionisationsdetektor
Wie bereits unter dem Punkt "Vorgehensweise" beschrieben, kann anhand der PID-Messungen keine Aussage über die Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) für die Heißverarbeitung von Bitumen getroffen werden. Dennoch ist ein qualitativer Vergleich verschiedener Messreihen zwischen einzelnen Messpunkten bzw. Messzeiträumen möglich. Die folgende Abbildung (PID-Messwertverläufe aller betrachteten Messpunkte über den gesamten Einbauzeitraum inkl. potenzieller Einflusszeiträume) stellt die PID-Messwertverläufe aller betrachteten Messpunkte (Fertiger, Bohle links, Bohle rechts und Walze) über den gesamten Einbautag dar.
Anhand der horizontalen Balken (oberer Diagrammbereich) sind die einzelnen Einflusszeiträume durch z. B. Trennmitteleinsatz oder Zigarettenrauch für den jeweiligen Messpunkt dargestellt. Die Darstellung der einzelnen Einflusszeiträume ist auf der rechten Seite der vorherigen Abbildung (PID-Messwertverläufe aller betrachteten Messpunkte über den gesamten Einbauzeitraum inkl. potenzieller Einflusszeiträume) abgebildet. Zu erkennen ist, dass der höchste Messwertverlauf am Messpunkt „Bohle rechts“ beim Bau der Versuchsfelder mit TA-Asphalt vorliegt. Wie sich dies im arithmetischen Mittelwert über den jeweiligen Zeitraum darstellt, wird nachfolgend betrachtet.
Im Vergleich zwischen Temperaturabgesenktem Asphalt (TA-Asphalt) und konv. heißgemischtem Asphalt zeigt sich für die Versuchsstrecke „Kanalstraße“ das in der folgenden Abbildung (Gegenüberstellung der Tagesmittelwerte - TA-Asphalt und konventionell heißgemischter Asphalt) dargestellte Ergebnis.
Zu erkennen ist, dass an drei von vier Messpunkten die PID-Tagesmittelwerte beim konv. heißgemischten Asphalt höher liegen als beim TA-Asphalt. Hingegen zeigt sich beim TA-Asphalt am Messpunkt „Bohle rechts“ ein gegenüber dem konv. heißgemischten Asphalt höherer Wert. Gründe hierfür können unterschiedliche Windverhältnisse oder anderweitige potenziell negative Einflüsse sein.
Mögliche Einflüsse durch die Windrichtung, den Einsatz von Trennmittel sowie durch den Einfluss von Zigarettenrauch auf die PID-Messwertverläufe, werden in den nachfolgenden Abschnitten dargestellt.
Einfluss durch die Windrichtung
Zu erkennen ist, dass während des Einbaus des TA-Asphaltes ein i. d. R. nach rechts gerichteter Wind vorherrschte (siehe folgende Abbildung: Abhängigkeit der PID-Tagesmittelwerte (TA-Asphalt) von der Windrichtung). Dabei zeigt sich, bezogen auf die fiktive Einbauachse, beim rechts gelegenen Messpunkt „Bohle rechts“ das höchste Messergebnis. Die links gelegenen Messpunkte erreichten hingegen einen deutlich niedrigeren Tagesmittelwert.
Ähnlich wie beim TA-Asphalt zeigt sich auch beim konv. heißgemischten Asphalt ein überwiegend nach rechts gerichteter Wind (siehe folgende Abbildung: Abhängigkeit der PID-Tagesmittelwerte (konv. heißgemischert Asphalt) von der Windrichtung). Auch hier ist in den PID-Tagesmittelwerten beim rechts gelegenen Messpunkt „Bohle rechts“ ein deutlich erhöhter PID-Messwert zu erkennen.
Einfluss durch den Einsatz von Trennmittel
Wie bereits im vorherigen Abschnitt dargestellt, zeigte sich am Messpunkt "Bohle rechts" sowohl beim konv. heißgemischten Asphalt als auch beim TA-Asphalt der höchste PID-Tagesmittelwert. Dabei lag der PID-Tagesmittelwert beim TA-Asphalt an diesem Messpunkt als einziger über dem PID-Tagesmittelwert des konv. heißgemischten Asphaltes. Eine detailliertere Betrachtung des PID-Messwertverlaufes am Messpunkt "Bohle rechts" ist in der folgenden Abbildung (PID-Messwertverlauf "Bohle rechts" - Trennmitteleinsatz) dargestellt. Die Zeiträume, in welchen am Messpunkt "Bohle rechts" Trennmittel eingesetzt wurde, sind dabei mit roten horizontalen Balken sowie der Anfang und das Ende des jeweiligen Zeitraumes mit roten vertikalen Linien hervorgehoben.
In der vorherigen Abbildung (PID-Messwertverlauf "Bohle rechts" - Trennmitteleinsatz) ist zu erkennen, dass nach dem Einsatz von Trennmittel am Messpunkt "Bohle rechts" i. d. R. ein Anstieg der PID-Messwerte stattfindet. Dies ist insbesondere an den mit roten Pfeilen markierten Stellen festzustellen. Die zeitlichen Abstände zwischen den Trennmitteleinsätzen stellen sich im Bereich des Einbaus von TA-Asphalt zudem kürzer dar, wobei zusätzlich deutlichere Peaks zu vermerken sind. Somit besteht die Möglichkeit, dass der zuvor gegenüber dem konventionell heißgemischte Asphalt festgestellte höhere PID-Tagesmittelwert am Messpunkt "Bohle rechts" beim TA-Asphalt auf den vermehrten Einsatz von Trennmittel zurückzuführen ist.
Ähnlich zeigte sich dies beim PID-Messwertverlauf des Messpunktes "Walze". Hier wurde an einem einzigen Zeitpunkt Trennmittel auf die vordere Bandage der Walze geprüht, wobei sich ebenfalls ein deutlicher Peak zeigte. Dieser Zeitpunkt ist im folgenden Abschnitt (Einfluss durch Zigarettenrauch) in der Abbildung (PID-Messwertverlauf "Walze" - Zigarettenrauch) dargestellt.
Einfluss durch Zigarettenrauch
Die Zeiträume, in welchen innerhalb der Walze eine Zigarette geraucht wurde, sind mit gräulichen horizontalen Balken im oberen Diagrammbereich dargestellt. Der jeweilige Anfang und das jeweilige Ende sind dabei mit entsprechenden vertikalen Linien hervorgehoben. Der rötlich markierte Bereich bezieht sich auf den im vorherigen Abschnitt erwähnten Zeitraum, in welchem Trennmittel auf die vordere Bandage der Walze gesprüht wurde.
Die mit Pfeilen gekennzeichneten Einflusszeitäume markieren die Bereiche, in welchen ein erkennbarer Einfluss durch den Zigarettenrauch vorhanden ist. In den Zeiträumen, welche nicht mit einem Pfeil markiert sind, ist der Einfluss auf den PID-Messwertverlauf nicht eindeutig auf den Zigarettenrauch zurückzuführen.
Erfahrungen bei der Herstellung und beim Einbau des Asphaltmischgutes
Herstellung des Asphaltmischgutes
Bei der Produktion des Asphaltmischgutes für die Deckschicht aus Splittmastixasphalt wurden vom Personal des Asphaltmischwerks der Basalt AG (Legden) einige Besonderheiten festgestellt.
Zunächst ist darauf zu achten, dass das im Vergleich zur bisherigen Arbeitsweise zur Produktion von konventionell heißgemischten Asphalten an den Asphaltmischanlagen geringere Temperaturniveau bei der Asphaltmischgutproduktion konstant eingehalten wird.
Bei der Herstellung des temperaturabgesenkten Asphaltmischgutes aus Spittmastixasphalt unter Verwendung von Asphaltgranulat wurden Verklumpungen, die an der Mischerinnenseite/Trommelinnenseite anhafteten, festgestellt. In Folge dessen ergab sich ein erhöter Reinigungsaufwand, welcher sich ggf. durch zwischengeschaltete Reinigungsprozesse oder den Einsatz einer Paralleltrommel reduzieren ließe.
Außerdem wurde festgestellt, dass zur Herstellung des temperaturabgesenkten Asphaltmischgutes eine längere Mischzeit erforderlich war als zur Produktion des konventionell heißgemischten Mischgutes.
Aufgrund der sechs (relativ kurzen) Versuchsfelder, die jeweils mit unterschiedlichen Asphaltmischgütern beliefert und hergestellt wurden, war ein im Vergleich zur konventionellen Arbeitsweise höherer Aufwand in Bezug auf die Koordinierung der Anlieferung des Asphaltmischgutes erforderlich.
Einbau des Asphaltmischgutes
Die Erfahrungen in Zusammenhang mit dem Einbau des Asphaltmischgutes wurden vom Baustellenpersonal der Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH und Co. KG zusammengestellt.
Die Einbaubedingungen (z. B. in Bezug auf die Witterung) waren „gut“. Während des Einbaus fiel kein Niederschlag. Die Außentemperaturen lagen in Bereich XXX. Außerdem war eine kontinuierliche Anlieferung des Asphaltmischgutes gegeben. Das Asphaltmischgut mit einer Temperatur von ca. 150 – 160 °C ließ sich allerdings mit dem Fertiger nur unter erhöhtem Aufwand verdichten.
Grundsätzlich wurde (wie zu erwarten) festgestellt, dass beim Einbau und bei der Verdichtung von temperaturabgesenktem Asphalt in Bezug auf den Fertiger und die verwendeten Walzen die Verdichtungsleistung angepasst werden musste. Außerdem war zu erwarten, dass erhöhte Anteile an Asphaltgranulat den Einbau und die Verdichtung von entsprechendem Asphaltmischgut erschweren. Dies war besonders in dem vorliegenden Fall zu beachten, da es sich bei dem vorliegenden Granulat um Asphaltgranulat aus einer Deckschicht aus offenporigem Asphalt handelte. Derartiges Mischgut wird i. d. R. mit hochpolymermodifiziertem Bitumen hergestellt, die vor dem Hintergrund des hohen Polymergehaltes als "sehr zäh" zu bezeichnen sind.
Wäre in dem vorliegenden Fall nur konventionell heißgemischtes Asphaltmischgut eingebaut worden, hätte der Einsatz von zwei Walzen zum Abschluss der Verdichtung ausgereicht. Bei den Versuchsfeldern der Kanalstraße, bei denen TA-Asphalt eingebaut wurde, mussten jedoch zur abschließenden Verdichtung drei Walzen eingesetzt werden.
Insgesamt wurde beim Einbau festgestellt, dass der Einfluss der Temperaturabsenkung des Asphaltmischgutes dessen Verarbeitbarkeit stärker beeinflusst, als die Zugabe des Asphaltgranulates. Der höchste auf der Versuchsstrecke „Kanalstraße“ beigefügte Asphaltgranulatanteil (50 M.-%) zeigte nur einen geringen Einfluss auf die Verarbeitbarkeit des Asphaltmischgutes, während eine Temperaturabsenkung wie beschrieben zu einer Beeinträchtigung der Einbaubarkeit führte. Hierbei ergibt sich wegen der schlechteren Verdichtbarkeit des Mischgutes die Notwendigkeit ggf. eine weitere Walze auf der Baustelle vorzuhalten und einzusetzen.
Kontrollprüfungen
Im Rahmen der Kontrollprüfungen hat die Ingenieurgesellschaft Kontrollprüfungen sowohl am Mischgut als auch an Bohrkernen in jedem der sechs Versuchsfelder durchgeführt.
Kontrollprüfungen am Mischgut
Bei den Kontrollprüfungen am Mischgut wurden Kenngrößen bezüglich des Bindemittels, des Asphaltmischgutes und der Korngrößenverteilung untersucht. Die Anforderungen ergaben sich aus den Erstprüfungen und den Toleranzen nach ZTV Asphalt-StB 07/13.
Die Anforderungen konnten im Wesentlichen eingehalten werden. Abweichungen bei einzelnen Parametern konnten in den Versuchsfeldern VF2, VF4 und VF5 festgestellt werden. Es treten jedoch bei keinem Versuchsfeld vermehrt Abweichungen auf.
Kontrollprüfungsergebnisse am Mischgut
3 Versuchsfelder (VF) mit Temperaturabgesenktem Asphalt (TA-Asphalt)
Temperaturabsenkung um ca. 20 K Splittmastixasphalt (SMA 8 S) |
3 Versuchsfelder (VF) mit konv. heißgemischtem Asphalt
Einbautemperatur von min. 140 °C bis max. 190 °C Splittmastixasphalt (SMA 8 S) | ||||||||||||||||||
Versuchsfeld 1 | Versuchsfeld 2 | Versuchsfeld 3 | Versuchsfeld 4 | Versuchsfeld 5 | Versuchsfeld 6 | ||||||||||||||
Asphaltspezifikationen | SMA 8 S
PmB 25/45 VL 0 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 0 M.-% AG | |||||||||||||
Kenngröße | Einheit | Ist | Soll (EP) | Toleranz | Ist | Soll (EP) | Toleranz | Ist | Soll (EP) | Toleranz | Ist | Soll (EP) | Toleranz | Ist | Soll (EP) | Toleranz | Ist | Soll (EP) | Toleranz |
Bindemittel | |||||||||||||||||||
Bindemittel Gesamt | M.-% | 7,2 | 7,2 | 6,8 - 7,6 | 7,5 | 7,0 | 6,6 - 7,4 | 7,3 | 6,9 | 6,5 - 7,3 | 7,2 | 6,9 | 6,5 - 7,3 | 7,4 | 7,0 | 6,6 - 7,4 | 7,2 | 7,2 | 6,8 - 7,6 |
Erweichungspunkt Ring und Kugel | °C | 81,6 | 85,5 | ≤ 93,5 | 77,0 | 85,5 | ≤ 93,5 | 75,8 | 85,5 | ≤ 93,5 | 70,8 | ≤ 71,0 | 73,6 | ≤ 71,0 | 70,2 | ≤ 71,0 | |||
Elastische Rückstellung | % | 51 | ≥ 40 | gerissen bei 181 mm | 49 | ≥ 40 | gerissen bei 163 mm | 53 | ≥ 40 | gerissen bei 150 mm | 59 | ≥ 40 | gerissen bei 184 mm | 56 | ≥ 40 | gerissen bei 150 mm | 64 | ≥ 40 | |
Asphaltmischgut | |||||||||||||||||||
Hohlraumgehalt | Vol.-% | 1,9 | 2,5 - 3,0 | 1,5 - 4,0 | 2,6 | 2,5 - 3,0 | 1,5 - 4,0 | 2,4 | 2,5 - 3,0 | 1,5 - 4,0 | 1,3 | 2,5 - 3,0 | 1,5 - 4,0 | 2,3 | 2,5 - 3,0 | 1,5 - 4,0 | 2,2 | 2,5 - 3,0 | 1,5 - 4,0 |
Korngrößenverteilung | |||||||||||||||||||
grobe Gesteinskörnung
> 2 mm |
M.-% | 71,9 | 74,0 | 66,0 - 82,0 | 71,1 | 74,1 | 66,1 - 82,1 | 66,5 | 74,4 | 66,4 - 82,4 | 66,7 | 73,4 | 65,4 - 81,4 | 69,0 | 73,2 | 65,2 - 81,2 | 71,0 | 74,0 | 66,0 - 82,0 |
feine Gesteinskörnung
0,063 - 2 mm |
M.-% | 17,9 | 15,8 | 7,8 - 23,8 | 20,1 | 17,0 | 9,0 - 25,0 | 24,1 | 16,9 | 8,9 - 24,9 | 24,1 | 17,8 | 9,8 - 25,8 | 22,8 | 17,9 | 9,9 - 25,9 | 20,0 | 16,5 | 8,5 - 24,5 |
Füller
< 0,063 mm |
M.-% | 10,2 | 10,2 | 7,2 - 13,2 | 8,8 | 8,9 | 5,9 - 11,9 | 9,4 | 8,7 | 8,9 - 24,9 | 9,2 | 17,8 | 9,8 - 25,8 | 8,2 | 8,9 | 5,9 - 25,9 | 9,0 | 9,5 | 6,5 - 12,5 |
Überkornanteil
> 8,0 mm |
M.-% | 3,5 | ≤ 10,0 | 4,9 | ≤ 10,0 | 5,8 | ≤ 10,0 | 5,4 | ≤ 10,0 | 4,1 | ≤ 10,0 | 3,5 | ≤ 10,0 | ||||||
Grobkornanteil
> 5,6 mm |
M.-% | 48,9 | 52,4 | 44,4 - 60,4 | 47,9 | 52,9 | 44,9 - 60,9 | 44,6 | 51,8 | 43,8 - 59,8 | 44,4 | 51,7 | 43,7 - 59,7 | 45,7 | 52,0 | 44,0 - 60,0 | 47,3 | 51,5 | 43,5 - 59,5 |
Kornanteil
< 0,125 mm |
M.-% | ||||||||||||||||||
Kontrollprüfungen der Schichteigenschaften an Bohrkernen
Für die ermittelten Kenngrößen aus den Kontrollprüfungen der Schichteigenschaften an den Bohrkernen, die aus den einzelnen Versuchsfeldern entnommen wurden, dienten die Vorgaben aus den ZTV Asphalt-StB 07/13 als Anforderung. Dabei wurden der Verdichtungsgrad, der Hohlraumgehalt und der Schichtenverbund bewertet.
Bei allen sechs Versuchsfeldern konnten die Anforderungen nach ZTV Asphalt-StB 07/13 an eine Asphaltdeckschicht aus Splittmastixasphalt SMA 8 erfüllt werden.
Kontrollprüfungsergebnisse der Schichteigenschaften an Bohrkernen
Die Tabelle: Kontrollprüfungsergebnisse am Bohrkern fasst die ermittelten Prüfergebnisse der Kontrollprüfungen am Asphaltmischgut und der fertigen Schicht zusammen. Darüber hinaus werden die Anforderungen gemäß den technischen Regelwerken dargestellt.
3 Versuchsfelder (VF) mit Temperaturabgesenktem Asphalt (TA-Asphalt)
Temperaturabsenkung um ca. 20 K Splittmastixasphalt (SMA 8 S) |
3 Versuchsfelder (VF) mit konv. heißgemischtem Asphalt
Einbautemperatur von min. 140 °C bis max. 190 °C Splittmastixasphalt (SMA 8 S) | ||||||
Kenngröße | Anforderung nach Regelwerk | VF 1 | VF 2 | VF 3 | VF 4 | VF 5 | VF 6 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Asphalt- spezifikationen |
- | SMA 8 S
PmB 25/45 VL 0 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 0 M.-% AG |
Bohrkernnummer | - | BK 1.1 - 1.4 | BK 2.1 - 2.4 | BK 3.1 - 3.4 | BK 4.1 - 4.4 | BK 5.1 - 5.4 | BK 6.1 - 6.4 |
Einbaudicke | - | 3,6 cm | 3,0 cm | 2,8 cm | 2,6 cm | 2,8 cm | 3,3 cm |
Verdichtungsgrad | ≥ 98 % | 99,2 % | 98,2 % | 98,9 % | 99,5 % | 99,6 % | 99,8 % |
Hohlraumgehalt | ≤ 5,0 Vol.-% | 2,8 Vol.-% | 4,9 Vol.-% | 2,7 Vol.-% | 2,4 Vol.-% | 3,2 Vol.-% | 2,8 Vol.-% |
Schichtenverbund zur Unterlage | ≥ 15 kN | 32,0 kN | 35,6 kN | 40,5 kN | 41,8 kN | 39,3 kN | 34,9 kN |
Monitoring
Die Positionen, an denen die Querebenheit und die Griffigkeit der Asphaltdeckschicht erfasst wurden, sowie die festgestellten Besonderheiten (inkl. Auszügen aus der Fotodokumentation) sind im Bild "Positionen der Versuche im Rahmen des Monitorings und Fotodokumentation" dargestellt.
Die Griffigkeitsmessungen mit dem SRT-Pendel wurden in jedem Versuchsfeld an fünf Messpunkten und die Messungen mit dem Ausflussmesser am jeweils mittleren dieser Messpunkte durchgeführt. Die Anordnung der Messpunkte erfolgte in einem Abstand von 0,5 m zum Fahrbahnrand und in einem Abstand von 5,0 m untereinander in Fahrbahnlängsrichtung. Bei diesen Untersuchungen konnten keine relevanten Unterschiede zwischen den Versuchsfeldern festgestellt werden.
Im Rahmen der Ebenheitsmessungen wurden ebenfalls keine wesentlichen Unebenheiten in Querrichtung zw. den Versuchsfeldern festgestellt.
Wie im Bild "Positionen der Versuche im Rahmen des Monitorings und Fotodokumentation" dargestellt, wurden bei der Dokumentation etwaiger Besonderheiten an der Oberfläche der Versuchsstrecke in den Versuchsfeldern VF 1 bis VF 2 und VF 4 bis VF 6 keine Auffälligkeiten festgestellt. Lediglich in dem temperaturabgesenkten Versuchsfeld mit dem höchsten Asphaltgranulatanteil (VF 3: TA Asphalt mit 50 M.‑% AG) waren einzelne kleinere Schadstellen zu verzeichnen. Das Bild "Positionen der Versuche im Rahmen des Monitorings und Fotodokumentation" zeigt, dass u. a. eine Stelle mit mechanisch verursachten Schrammen (Bild, Foto 1) vorlag. Außerdem wurde an einer weiteren Stelle ein kleiner Ausbruch aufgrund einer Bindemittelträgeransammlung (Faserstoffe o. Ä.) (Bild, Foto 2) festgestellt. Eine dritte Art von verzeichneten Schadstellen war ein Gummistück, das sich innerhalb der Fahrbahnoberfläche (Bild, Foto 3) befand.
Das Monitoring wurde im Sommer 2024 fortgesetzt. Dabei sind die aufgefallenen Besonderheiten und weitere Auffälligkeiten bei einer Fotodokumentation erfasst worden. Außerdem ist das Sandfleckverfahren zur Untersuchung der Oberflächentextur in jedem Versuchsfeld nach DIN EN 13036-1 durchgeführt worden.
Bei diesem Verfahren ist die mittlere Oberflächentexturtiefe [mm] für jedes der sechs Versuchsfelder bestimmt worden. Die erhaltenen Werte liegen zwischen 0,5 mm und 0,8 mm.
Ergebnisse des Sandfleckverfahrens
Die berechneten mittleren Oberflächentexturtiefen [mm] sind in der Tabelle "Mittlere Texturtiefen nach dem Sandfleckverfahren" dargestellt.
Versuchsfeld | VF1 | VF2 | VF3 | VF4 | VF5 | VF6 |
---|---|---|---|---|---|---|
Asphaltspezifikationen | SMA 8 S
PmB 25/45 VL 0 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 0 M.-% AG |
Mittlere Texturtiefe MTD [mm] | 0,7 | 0,7 | 0,5 | 0,7 | 0,6 | 0,8 |
Erweiterte Kontroll- und Performanceprüfungen
Anforderungen an die ermittelte Äquisteifigkeitestemperatur, die mit dem Dynamischen Scherrheometer (DSR) (BTSV) am rückgewonnenen Bindemittel bestimmt wird, werden vom Merkblatt für Temperaturabsenkung von Asphalt (M TA) gestellt. Laut diesem soll keine Abweichung zur Erstprüfung von > 8 K vorliegen. Diese Anforderung konnte in den drei hinsichtlich dieses Parameters geprüften Versuchsfeldern (mit Temperaturabsenkung, VF1, VF2, VF3) eingehalten werden.[13]
Die Ermittlung der Äquisteifigkeitstemperatur und dem Phasenwinkel TBTSV (bei einem komplexen Schermodul G*=15 kPa bei 1,59 Hz) wurde in den Versuchsfeldern mit Temperaturabsenkung (VF1, VF2, VF3) durchgeführt. Bei dieser Kenngröße besteht die Anforderung, dass die Äquisteifigkeitstemperatur keine größere Abweichung als 8 K im Vergleich zur Erstprüfung aufweist.
In Tabelle "Äqusteifigkeitstemperaturen und Phasenwinkel (BTSV)" sind die ermittelten Äquisteifigkeitstemperaturen im Rahmen der Erstprüfung und der erweiterten Kontrollprüfung gegenübergestellt. Das Bild "Darstellung der Äquisteifigkeitstemperaturen und Phasenwinkel" zeigt diese Werte in einem Diagramm.
Äquisteifigkeitstemperaturen und Phasenwinkel
Erstprüfung | Erweiterte Kontrollprüfung | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Versuchsfeld | VF1 | VF2 | VF3 | VF1 | VF2 | VF3 |
Asphaltspezifikationen | SMA 8 S
PmB 25/45 VL 0 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 0 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 50 M.-% AG |
Äquisteifigkeitstemperatur TBTSV (G*=15 kPa/1,59 Hz) [°C] | 61,4 | 61,4 | 61,4 | 67,6 | 66,8 | 67,8 |
Phasenwinkel δBTSV [°] | 62,4 | 62,4 | 62,4 | 61,6 | 65,5 | 67,0 |
Es ist erkennbar, dass die maximal zulässige Differenz der Äquisteifigkeitstemperatur zum Anforderungswert aus der Erstprüfung von 8 K in keinem Versuchsfeld überschritten wurde.
Der Einaxiale Druck-Schwellversuch dient der Bestimmung des Widerstands von Walzasphalt gegen bleibende Verformungen. Er wurde nach den Technischen Prüfvorschriften für Asphalt (TP Asphalt-StB) Teil 25 B 1 durchgeführt. Die geforderten 10.000 Lastwechsel [n][16] konnten bei den Asphalten in den Versuchsfeldern VF 1, VF 2, VF 5 und VF 6 erreicht werden. Die Versuchsfelder VF 3 (TA-Asphalt) und VF 4 (konv. Heißgemischt) überschritten allerdings vorzeitig eine Dehnung von 80 ‰, welche als Abbruchkriterium fungiert. Demnach konnten in diesen Versuchsfeldern die 10.000 Lastwechsel nicht erreicht werden. Dieses Ergebnis ist vor dem Hintergrund des „hohen“ Asphaltgranulatanteils nachvollziehbar.
Ergebnisse des Einaxialen Druck-Schwellversuchs
Die erreichten Lastwechsel sowie die dabei berechneten Dehnungen und Dehnungsraten sind in der Tabelle "Einaxialer Druck-Schwellversuch" dargestellt.
Die Dehnung wird bei 10.000 Belastungszyklen bestimmt. Bei Erreichen dieser 10.000 Belastungszyklen wird der Versuch beendet. Wird vor dem Erreichen der 10.000 Belastungszyklen eine Dehnung von 80 ‰ festgestellt, wird der Versuch vorzeitig beendet.
VF1 | VF2 | VF3 | VF4 | VF5 | VF6 | |
---|---|---|---|---|---|---|
TA-Asphalt | konv. heißgemischter Asphalt | |||||
Asphaltspezifikationen | SMA 8 S
PmB 25/45 VL 0 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 0 M.-% AG |
Belastungszyklen | 10.000 | 10.000 | 1.625 | 5.945 | 10.000 | 10.000 |
Dehnung ɛ [‰] | 78 | 72 | 78 | 80 | 65 | 72 |
Dehnungsrate [‰*10-4/n] | 7,1 | 6,7 | 222,3 | 17,6 | 7,5 | 6,7 |
Bei den Proben der Versuchsfelder VF1, VF2, VF5 und VF6 konnten Dehnungen bei 10.000 Belastungszyklen bestimmt werden. Diese sind kleiner als 80 ‰. Bei den Versuchsfeldern VF3 und VF4 wurde von einem vorzeitigen Erreichen einer Dehnung von 80 ‰ ausgegangen bzw. wurde vorzeitig eine Dehnung von 80 ‰ erreicht, sodass der Versuch vor dem Vollenden von 10.000 Lastzyklen beendet wurde.
Anhand des Spaltzug-Schwellversuches wird der Steifigkeitsmodul |E*| in MPa des Asphaltes bei der Prüftemperatur (T) [°C] ermittelt.[18] Dieser Versuch wird nach den Technischen Prüfvorschriften für Asphalt (TP Asphalt-StB) Teil 26 Spaltzug-Schwellversuch – Bestimmung der Steifigkeit durchgeführt. Bei der Temperatur von 20 °C lagen die Steifigkeitsmodule der Asphalte der Versuchsfelder in einem vergleichbaren Bereich.
Ergebnisse des Spaltzug-Schwellversuchs
Mit dem Spaltzug-Schwellversuch sind Hauptkurven für die Asphalte aus allen sechs Versuchsfeldern erstellt worden. Dabei sind jeweils Werte für die Temperaturen -10 °C, 0 °C, 10 °C und 20 °C durch Versuche ermittelt worden. Die Temperaturen > 20 °C sind prognostiziert worden.
Bei der im Regelfall betrachteten Temperatur von 20 °C befanden sich die Hauptkurven aller Mischgüter in einem vergleichbaren Bereich.
Diese Hauptkurven sind in dargestellt.
Die Kälteeigenschaften der Asphaltmischgüter aus den einzelnen Versuchsfeldern, die mittels Einaxialem Zugversuch und Abkühlversuch ermittelt wurden[21], sind ebenfalls vergleichbar. Die Bruchtemperaturen, die mit dem Abkühlversuch ermittelt wurden, lagen zwischen ‑20,0 °C und ‑28,4 °C und liegen damit im angestrebten Temperaturbereich. Beim Einaxialen Zugversuch sind ebenfalls Ergebnisse, die in einem untereinander ähnlichen Bereich liegen, bestimmt worden.
Ergebnisse des Abkühlversuchs und des Einaxialen-Zugversuchs
In der Tabelle "Bruchtemperaturen und Bruchspannungen des Abkühlversuchs" sind die Mittelwerte der Prüfergebnisse des Abkühlversuchs dargestellt.
VF1 | VF2 | VF3 | VF4 | VF5 | VF6 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Asphaltspezifikationen | SMA 8 S
PmB 25/45 VL 0 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 0 M.-% AG |
Bruchtemperatur TF [°C] | -28,4 | -25,0 | -26,1 | -20,0 | -25,6 | -24,3 |
Bruchspannung σF [MPa] | 4,510 | 3,962 | 4,388 | 3,473 | 4,398 | 4,118 |
Die berechneten Zugfestigkeitsreserven aus dem Einaxialen-Zugversuch der Asphalte aus den sechs Versuchsfelder sind in der Tabelle "Zugefestigkeiten des Einaxialen-Zugversuchs" dargestellt.
VF1 | VF2 | VF3 | VF4 | VF5 | VF6 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Asphaltspezifikationen | SMA 8 S
PmB 25/45 VL 0 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/45 VL 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 50 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 20 M.-% AG |
SMA 8 S
PmB 25/55-55 A 0 M.-% AG |
Zugfestigkeit bei T = -10 °C [MPa] | 5,027 | 4,971 | 4,661 | 4,278 | 4,855 | 4,829 |
Die vorliegenden Ergebnisse der erweiterten Kontroll- und Performanceprüfungen sind im Kontext des Projektes nachvollziehbar und vor dem Hintergrund der Konzeptionierung der Versuchsfelder als zufriedenstellend und positiv zu bewerten.
Fazit
Mit der Versuchsstrecke „Kanalstraße“ im Norden von Münster wurden die Anwendbarkeit von Asphaltgranulat in einer Asphaltdeckschicht aus Splittmastixasphalt mit zusätzlicher Absenkung der Herstellungs- sowie Einbautemperatur untersucht. Dazu wurden auf dem ausgewählten Straßenabschnitt sechs Versuchsfelder errichtet, um verschiedene Asphaltgranulatanteile sowohl bei herabgesenkter Temperatur als auch bei konventionell heißgemischtem Asphaltmischgut erproben zu können.
Bei der Umsetzung der Versuchsstrecke „Kanalstraße“ waren mehrere Projektpartner beteiligt. Die bauvorbereitende Planung oblag dem Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster und der Forschungsgruppe Verkehrswesen (FgV) der FH Münster (IWARU-V). Das Asphaltmischgut sowie dessen Erstprüfung wurden vom Mischwerk der Bergisch-Westerwälder Hartsteinwerke in Legden bereitgestellt. Die Ausführung des Baus der Kanalstraße wurde von der Firma Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. KG aus Bramsche umgesetzt. Die FgV der FH Münster übernahm dabei die wissenschaftliche Begleitung.
Zur Bewertung der eingebauten Asphaltdeckschicht wurde die Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH mit der Durchführung von Kontrollprüfungen beauftragt.
Bei den Kontrollprüfungen am Mischgut wurden die wesentlichen Anforderungen an das Bindemittel und Korngrößenverteilung eingehalten. Die Kontrollprüfungen am Bohrkern ergaben, dass bei allen Versuchsfeldern die Vorgaben an die Einbaudicke, den Verdichtungsgrad, den Hohlraumgehalt sowie den Schichtenverbund nach ZTV Asphalt-StB 07/13 eingehalten wurden.
Neben Kontrollprüfungen am Mischgut sowie am Bohrkern sind erweiterte Kontroll- und Performanceprüfungen von der Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH durchgeführt worden. Diese ließen eine Einordnung der Versuchsfelder untereinander zu, da allgemein geltende Anforderungen zur Bewertung nicht existieren. Bei diesen Prüfungen zeigte sich, dass die „kritischsten“ Versuchsfelder mit den maximalen 50 M.-% Asphaltgranulat und Temperaturabsenkung eine geringere Beständigkeit gegen Verformung unter Belastung zeigten. Beim Verhalten bei niedrigen Temperaturen wiesen die Mischgüter mit Asphaltgranulat wiederum eine höhere Steifigkeit als die Versuchsfelder mit konventionell heißgemischtem Asphalt auf.
Diese Ergebnisse entsprechen grundsätzlich den Erwartungen und sind als zufriedenstellend zu bewerten.
Einflüsse der Temperaturabsenkung zeigten sich weniger bei den erweiterten Kontroll- und Performanceprüfungen, sondern eher beim Einbau.
Laut den Berichten der Arbeitskräfte der Baufirma Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. KG aus Bramsche zeigten sich Besonderheiten beim Einbau von Asphaltmischgut mit Temperaturabsenkung. Dieses Mischgut ließ sich „schwieriger“ einbauen und verdichten als konventionell heißgemischter Splittmastixasphalt. Dies zeichnete sich in einem erhöhten Aufwand beim Walzen, beim Handeinbau und im erforderlichen Einsatz von Trennmittel ab. Trotzdem konnte die Bauleistung entsprechend ZTV Asphalt-StB erreicht werden.
Bei der Kombination von Asphaltgranulat und Temperaturabsenkung zeigten sich weitere Besonderheiten bei der Produktion in der Mischanlage. Es wurden Verklumpungen im Mischgut festgestellt, die an der Mischtrommel anhafteten und es waren längere Mischzeiten erforderlich als bei konventionell heißgemischten Asphaltmischgütern ohne Temperaturabsenkung.
Insgesamt zeigte sich allerdings, dass der Einbau mit 20 M.-% weitestgehend problemlos umsetzen ließ.
Im Rahmen des Monitorings, bei dem Kenngrößen wie die Griffigkeit, die Ebenheit in Querrichtung sowie allgemeine Besonderheiten untersucht wurden, sind keine Auffälligkeiten bezüglich der Griffigkeit und der Ebenheit in Querrichtung zwischen den Versuchsfeldern aufgefallen.
Lediglich Besonderheiten wie Schäden an der Oberfläche konnten in Versuchsfeld 3 mit dem höchsten Asphaltgranulatanteil und Temperaturabsenkung festgestellt werden. Diese werden allerdings nicht als bedenklich betrachtet, da es sich hierbei um das „kritischste“ Versuchsfeld handelt und etwaige Besonderheiten am ehesten dort erwartet werden.
Diese Besonderheiten werden bei der Fortführung des Monitorings weiterhin beobachtet.
Neben der Erprobung der unterschiedlichen Asphaltspezifikationen und der angewendeten Temperaturabsenkung konnten auch Erkenntnisse bezüglich Einflüsse auf Emissionen beim Einbau gewonnen werden.
Mittels Photoionisationsdetektoren wurde beispielsweise ein Zusammenhang zwischen der Windrichtung und erhöhten Emissionen auf der Seite, zu der der Wind hin weht, festgestellt. Außerdem sind erhöhte Emissionen zu Zeitpunkten des Trennmittelauftragens und bei Rauchen von Zigaretten erkannt worden. Diese Einflüsse werden bereits in weiteren Projekten untersucht.
Insgesamt wurden mit der Versuchsstrecke „Kanalstraße“ unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten von Bauverfahren erprobt, bei denen die Grenzen der Umsetzbarkeit unter Beibehaltung der technischen Anforderungen eingeschätzt werden konnten.
Literaturverzeichnis
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- ↑ Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V., Vorteile von temperaturabgesenkten Asphalten auf einen Blick, URL: https://www.asphalt.de/basics/asphaltthemen/temperaturabgesenkte-asphalte/bautechnische-vorteile/, Abruf: 22.07.2024)
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- ↑ Weßelborg, H.-H.; Schönauer, T.; Hülsbömer, M.: Wissenschaftliche Begleitung des Einsatzes von Warmmix-Asphalt (WMA) auf ländlichen Wegen, Münster, 2020 (nicht veröffentlicht)
- ↑ Weßelborg, H.-H.; Schönauer, T.; Hülsbömer, M.: Ergänzungsbericht - Wissenschaftliche Begleitung des Einsatzes von Warmmix-Asphalt (WMA) auf ländlichen Wegen, Münster, 2021 (nicht veröffentlicht)
- ↑ Weßelborg, H.-H.; Schönauer, T.: Durchführung von PID-Messungen beim Einbau von Gussasphalt, Münster, 2022
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- ↑ Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Merkblatt für Temperaturabsenkung von Asphalt (M TA), Köln, 2021, https://www.fgsv-verlag.de/m-ta
- ↑ 14,0 14,1 Bergisch-Westerwälder Harsteinwerke, Zweigniederlassung der Basalt-Actien-Gesellschaft, Artikelnummer 349757 - 349762, Legden, 2022
- ↑ 15,0 15,1 Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH, Prüfbericht 22-5724, Dortmund, 2023
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- ↑ Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH, Prüfbericht Nr. 22-5724-03, Anlage 1.01 - 1.06, Dortmund, 2024
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- ↑ Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH, Prüfbericht Nr. 22-5724-05, Anlage 1.1 - 6.2, Dortmund, 2023
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- ↑ Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH, Prüfbericht Nr. 22-5724-04, Anlage 1.01 - 1.06, Dortmund, 2023
- ↑ Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH, Prüfbericht Nr. 22-5724-06, Anlage 1.1 - 6.2, Dortmund, 2023