5.1 Handlungsempfehlungen Verkehrsflächen: Unterschied zwischen den Versionen

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Um mehr Ressourceneffizienz beim Straßenbau zu erreichen haben Kommunen folgende Möglichkeiten:
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<blockquote>'''[[Leitfaden]]'''  → '''[[5 Ermittlung Ressourceneffizienzpotenziale]]'''
Sperrzeiten vorgeben
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Kommunen können für Bauvorhaben maximale Sperrzeiten (als Leistungsbeschreibung) vorgeben. Zusätzlich oder alternativ können Sie die angegebenen Sperrzeiten als Vergabekriterium berücksichtigen. Durch die reduzierten Sperrzeiten wird der Umfahrungsverkehr der Baumaßnahme und die Belastung anderer Verkehrsrouten minimiert.
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Ginge auch Anreizsetzung analog Brücken?
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'''Nächste Kapitel:'''
Nachwachsende Rohstoffe einsetzen
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: [[5.2 Handlungsempfehlungen Brücken]] | [[5.3 Handlungsempfehlungen Kanalisation]] | [[5.4 Handlungsempfehlungen Stoffstrommanagement]] | [[5.5 Handlungsempfehlungen Informationsmanagement]]
Kommunen können beim Straßenbau gezielt nachwachsende Rohstoffe einsetzen. Entsprechende Erfahrungen gibt es z. B. in der Schweiz. Bsp einfügen. Die Prüfung der Anwendbarkeit muss bereits in der Planung erfolgen. Je nach Vorgehensweise können somit entsprechende Vorgaben in der Ausschreibung der Planungsleistung oder in einer internen Planungsvorgabe gemacht werden (wenn die Planungsaufgabe nicht vergeben wird).
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</blockquote>
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[[Datei:Handlungsempfehlungen Verkehrsflächen.png|alternativtext=|mini|425x425px|Handlungsempfehlungen Verkehrsflächen]]
RC-Material einsetzen
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Durch den Einsatz von RC-Material können natürliche Primärrohstoffe geschont werden. Im Straßenbau kann z.B. RC-Schotter in der Tragschicht oder Asphaltgranulat in der Deckschicht eingesetzt werden. Um den Einsatz von RC-Material umzusetzen können Kommunen folgende Schritte unternehmen:
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Aufnahme einer Bevorzugung von RC-Material in internen Planungsvorgaben. Dies würde in BW und NRW auch zu einer Umsetzung des §2a LKrWG beitragen.
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Für die Steigerung der Ressourceneffizienz von Verkehrsflächen wurden fünf Handlungsoptionen für Kommunen identifiziert:
Bei der Darstellung von kommunalen Standardaufbauten sollte der Einsatz von RC-Material mit in den Beschriftungen dargestellt werden (z.B. RC-Schotter/Asphaltgranulat).
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Bei einer Vergabe der Planungsleistung sollte die generelle Bevorzugung von RC-Material in die Planungsvorgaben aufgenommen werden.
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# Wahl der „richtigen” (Asphalt-)Bauweisen
Bei der Ausschreibung der Bauleistung kann ein Mindestanteil von RC-Material vorgeben werden (z. B. RC-Schotter bis 100%, Asphaltgranulat für die Deckschicht bis 20%.) Alternativ oder ergänzend kann der RC-Anteil als Vergabekriterium genutzt werden. Um diese Schritte zu vereinfachen, können die Texte aus dem Standardleistungskatalog (StLK) um eigene Ausschreibungstexte für erhöhten RC-Materialeinsatz in Deck- und Binderschicht (Sonderpositionen für Bauvorhaben außerhalb ZTV Asphalt) sowie Asphalttragschichten ergänzt werden. Beispiele hierfür gibt es z.B. in Hamburg (analog einer eigenen ZTV).
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#Lange Nutzungsdauern sicherstellen
Erhalt der Sortenreinheit der Baumaterialien
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#Einsatz von Asphaltgranulat fördern
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#Schattenpreise berücksichtigen
Für den Einsatz von RC-Material ist die Qualität d. h. u.a. die Sortenreinheit des Materials entscheidend. Um diese Sortenreinheit zu steigern und so die Wiedereinsetzbarkeit des Materials zu erhalten, können Kommunen folgende Maßnahmen ergreifen:
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#Versickerungsfähige Verkehrsflächen 
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==== Wahl der „richtigen” (Asphalt-)Bauweisen und Erhaltungsmaßnahmen ====
Ausschreibung von sortenreinem Fräsen als Teil der Leistungsbeschreibung inkl. getrennter (Größtkorn & Bindemittel, Schicht, Asphaltart) Lagerung und Wiedereinsatz des Materials
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Die Wahl der „richtigen” Bauweisen, Erhaltungsmaßnahmen und der „richtigen“ Asphaltmischgutarten und -sorten im kommunalen Asphaltstraßenbau stellt grundsätzlich und insbesondere bei Überlegungen zu Fragen der „Nachhaltigkeit“ und der „Ressourcenschonung“ eine besondere Herausforderung für Kommunen bei der Planung und Ausschreibung von Baumaßnahmen dar. Als Hilfestellung kann hierbei eine auf die jeweilige Kommune abgestimmte Auswahl geeigneter Bauweisen, Erhaltungsmaßnahmen sowie Asphaltmischgutsorten und -arten dienen. Zu berücksichtigen sind dabei die grundsätzlichen Randbedingungen im Bereich des kommunalen Straßenbaus. Diese werden u. a. in <ref name=":0">Weßelborg, Hans-Hermann (2019): Überlegungen zur Wahl der „richtigen“ Bauweisen und der „richtigen“ Asphaltmischgutarten und -sorten im kommunalen Asphaltstraßenbau, In: Straße und Autobahn, 2.2019, S 79-92</ref> diskutiert sowie grundlegende straßenbautechnische Fragestellungen bzgl. der Wahl der geeigneten Bauweisen sowie der Asphaltmischgutarten und Asphaltmischgutsorten für den kommunalen Bereich behandelt. Zu beachten ist dabei, dass es für diese Fragestellungen keine allgemeingütigen (d. h. für alle Kommunen gleiche) Antworten gibt. Die für Münster exemplarisch entwickelte Systematik ermöglicht es jedoch den Kommunen die für sie geeigneten Lösungen herausarbeiten zu können. Zudem können die vorgestellten „Arbeitshilfen“, welche auf den langjährigen Erfahrungen des Tiefbauamtes der Stadt Münster sowie auf Untersuchungen der FH Münster basieren, den Straßenbaulastträger bei der Wahl der zweckmäßigen Asphaltmischgutarten und Asphaltmischgutsorten sowie der entsprechenden Bindemittelarten und Bindemittelsorten für den kommunalen Bereich unterstützen.<ref name=":0" /> Als weiteres Hilfsmittel finden sich im Leitfaden „[https://www.asphalt.de/fileadmin/user_upload/downloads/dav/Neuer_LF_Asphalt_im_Kommunalen_Stra%C3%9Fenbau2019.pdf Asphalt im kommunalen Straßenbau]“ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. ergänzende Informationen für die Planung, den Bau und die Erhaltung kommunaler Straßen und Flächen aus Asphalt.
Verzicht auf Armierungen/Fasern sowie halbstarre Bauweisen zur Steigerung der Trennbarkeit. Diese Grundsätze können ebenfalls in Planungsgrundsätzen festgehalten werden.
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Nutzung versickerungsfähiger Bauweisen
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==== Lange Nutzungsdauern sicherstellen ====
Um die Ressource Wasser zu schonen und Überschwemmungen vorzubeugen, können versickerungsfähige Bauweisen eingesetzt werden. Erfahrungen hier gibt es in:
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Nachhaltig und damit ressourcenschonend sind Bauwerke im Bereich der öffentlichen Infrastruktur und damit auch im Bereich der kommunalen Straßenbaus vor allem dann, wenn sie dauerhaft und langlebig sind. Werden maßgebende und grundlegende Anforderungen aus dem Technischen Regelwerk ([[Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächen aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB)|ZTV Asphalt-StB]]), z. B. in Bezug auf den Verdichtungsgrad und den Hohlraumgehalt der fertigen Schicht sowie den Schichtenverbund<ref>Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB 07/13), Köln, 2013</ref> erfüllt, können z. B. für Asphaltdeckschichten Nutzungsdauern von 20 bis 30 Jahren erreicht werden<ref name=":0" />. Erfahrungen aus der Praxis zeigen immer wieder, dass hierfür neben einer den Randbedingungen angepassten Planung und Ausschreibung vor allem eine konsequent wahrgenommene Bauüberwachung durch den Straßenbaulastträger (oder seiner Beauftragten) im Zuge der Bauausführung einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit von Straßen im kommunalen Bereich leistet.<ref>Weßelborg, Hans-Hermann (2014): Qualitätssicherung beim Bau kommunaler Straßen, In: Straße und Autobahn, 5.2014, S. 364-374</ref> Ergänzt durch die u. a. aus haushaltstechnischen Gründen erforderlichen Kontrollprüfungen des Straßenbaulastträgers nach [[Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächen aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB)|ZTV Asphalt-StB]] leistet eine den Randbedingungen der Baumaßnahme angepasst Bauüberwachung einen wesentlichen Beitrag zur Erzielung dauerhafter und damit nachhaltiger sowie ressourcenschonender Verkehrsflächen.
Verweis auf FGSV zu versickerungsfähigen Flächen“Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen (M VV 2013). Kommunen sollten dies in ihren Planungsvorgaben als Möglichkeit aufführen. Umgesetzt werden kann es dann durch eine entsprechende Leistungsbeschreibung in der Bauleistung.
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==== Einsatz von Asphaltgranulat fördern ====
Berücksichtigung der Treibhausgasemissionen durch Transporte
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Den größten Ressourcenanteil im Bereich der bereits vorhandenen kommunalen Verkehrsflächen stellen im gebunden Oberbau die dort eingebauten verschiedenen Asphalte dar. Werden die vorhandenen Asphaltaufbauten im Zuge von Erhaltungsmaßnahmen lagenweise gefräst, bilden die so gewonnenen Asphaltgranulate ein erhebliches Potenzial zur Schonung natürlicher Ressourcen. Die wesentlichen asphalttechnologischen Regelwerke ([[Technische Lieferbedingungen für Asphaltmischgut für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen (TL Asphalt-StB)|TL Asphalt-StB 07/13]], [[Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächen aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB)|ZTV Asphalt-StB 07/13]]) lassen schon seit vielen Jahren die Wiederverwendung von Asphaltgranulat in neuen Asphalttragschichten, Asphaltbinderschichten oder Asphaltdeckschichten aus Asphaltbeton zu. Es ist festzustellen, dass diese Möglichkeiten im Bereich des kommunalen Straßenbaus vielfach unzureichend genutzt wurden. Kommunen sollten in ihren Ausschreibungen daher die entsprechenden Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Asphaltgranulat und damit zur Ressourcenschonung nicht einschränken. Die im Rahmen des RekoTi-Projektes angelegte [[Versuchsstrecke "Kanalstraße"|Versuchsstrecke „Kanalstraße“]] zeigt, dass die Wiederverwendung von Asphaltgranulat auch in Asphalten, in denen Asphaltgranulat bisher weniger zum Einsatz kam (Splittmastixasphalt) grundsätzlich möglich ist. Hierzu liegen außerdem z. B. langjährige Erfahrungen aus [[Ausschreibung von Asphaltgranulat in Asphaltdeckschichten aus Splittmastixasphalt (SMA)|Hamburg]] vor.
Die Treibhausgasemissionen verschiedener Bauweisen lassen sich aktuell leider nicht miteinander vergleichen, da nicht ausreichend Daten zur Verfügung stehen. Möglich ist jedoch die Berücksichtigung der Emissionen durch Transporte. Erfahrungen hierzu gibt es bereits in Hamburg/bei der HPA. Hier werden die Emissionen als Vergabekriterium berücksichtigt.
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==== Schattenpreise berücksichtigen ====
Vorgaben zur Dokumentation
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Kommunen können in Planungsvorgaben bzw. in Ausschreibungen von Baumaßnahmen die Wiederverwendung von Recycling-Baustoffen und Asphaltgranulat vorgeben bzw. einfordern. So könnten z. B. Randbedingungen für den Einsatz von Recycling-Baustoffen in ungebundenen Tragschichten oder der Einsatz von Asphaltgranulat in verschiedenen Asphaltschichten festgelegt werden (z. B. Einsatz von Recycling-Baustoffen bis zu 100 M.-% oder Wiederverwendung von Asphaltgranulat in einer Asphaltdeckschicht von min. 20 M.-% möglich). Diese Randbedingungen könnten im Anschluss über Schattenpreise<ref>Püstow, M., et al. (2023): Klimaverträglich bauen mit einem Schattenpreis für CO2-Emissionen -Wie die öffentliche Hand Bauprojekte ausschreiben kann, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen – ein Impulspapier, Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. (Hrsg.), August 2023, URL: https://www.bauindustrie.de/fileadmin/bauindustrie.de/Media/Veroeffentlichungen/2023_Impulspapier_Klimavertraeglich_Bauen_mit_einem_Schattenpreis_fuer_CO2_Emissionen.pdf, Zugriff: 24.09.2024</ref><ref>Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr: Anschreiben Verbände - Richtlinie über nachhaltige Zuschlagskriterien, München, Mitteilung vom: 11.10.2022</ref> in der Wertung der verschiedenen Angebote berücksichtigt werden. Für eine derartige Vorgehensweise liegen Beispielen aus der Praxis vor:  
Daten und Informationen sind oft die Voraussetzung die Ressourceneffizienz eines Vorhabens zu steigern. Entsprechend können Kommunen auch Vorgaben zur internen und externen Dokumentation vorgeben. Denkbar wären z. B.:
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Als Teil der Bieterantwort in Ausschreibungen: Eine Beschreibung der Vorgehensweise während der Maßnahme, inkl. Angaben z. B. zu Teilsperrung/Vollsperrung (besonders bei Hauptverkehrsstraßen / stark befahrenen Straßen) und Vorgehensweise zur Materiallagerung
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* [[Dortmund, Ausschreibung hoher RC-Anteil|Dortmund: Ausschreibung hoher RC-Anteil]]
Für langfristige Dokumentation: Ein Bauwerkspass inkl. Materialpass, der detaillierte Abgaben über das Bauwerk und alle verwendeten Materialien (inkl. Asphaltsorte) macht.
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* [[Ausschreibung Bayern, "Nachhaltigkeitsaspekte"|Ausschreibung Bayern, „Nachhaltigkeitsaspekte“]]
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Es ist davon auszugehen, dass bzgl. der Handhabung von sogenannten Schattenpreisen bzw. entsprechender Ausschreibungsvarianten in den kommenden Jahren weitere Erfahrungen gesammelt und in der Literatur veröffentlicht werden.
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==== Versickerungsfähige Verkehrsflächen ====
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Um die Ressource Wasser zu schonen und Überschwemmungen vorzubeugen, können versickerungsfähige Verkehrsflächen eingesetzt werden. Umsetzbar sind Bauweisen aus Asphalt, Beton oder Pflaster. Informationen hierzu enthält das [[Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen (M VV)]] der Forschungsgruppe für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Bei entsprechenden Planungen sowie Ausschreibungen sollten Kommunen das genannte Merkblatt berücksichtigen. Bei der Umsetzung von versickerungsfähigen Verkehrsflächen ist in jedem Fall die zu erwartende Verkehrsbelastung zu berücksichtigen. Verkehrsflächen einer Belastungsklasse Bk0,3 und sonstige Verkehrsflächen (Fahrzeuge < 3,5 t) sind besonders für versickerungsfähige Verkehrsflächen geeignet. Bei höheren Verkehrsbelastungen ist bezüglich der Eignung versickerungsfähiger Verkehrsflächen eine Einzelfallprüfung vorzunehmen.<ref>Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen (M VV), Köln, 2013</ref>
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Weitere Details sind im Praxis-Steckbrief für [[Versickerungsfähige Verkehrsflächen]] beschrieben. Beispiele finden sich u. a. auch im [[Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen (M VV)]].
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====Literaturverzeichnis====
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[[Category:Ergebnis]]
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[[Category:Leitfaden]]
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<references />Autor*innen: Hendrik Ebbers, Thomas Schönauer, Franziska Struck, Hans-Hermann Weßelborg
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Stand: September 2024
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[[Category:Projekt]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2024, 12:45 Uhr

Leitfaden5 Ermittlung Ressourceneffizienzpotenziale


Nächste Kapitel:

5.2 Handlungsempfehlungen Brücken | 5.3 Handlungsempfehlungen Kanalisation | 5.4 Handlungsempfehlungen Stoffstrommanagement | 5.5 Handlungsempfehlungen Informationsmanagement
Handlungsempfehlungen Verkehrsflächen


Für die Steigerung der Ressourceneffizienz von Verkehrsflächen wurden fünf Handlungsoptionen für Kommunen identifiziert:

  1. Wahl der „richtigen” (Asphalt-)Bauweisen
  2. Lange Nutzungsdauern sicherstellen
  3. Einsatz von Asphaltgranulat fördern
  4. Schattenpreise berücksichtigen
  5. Versickerungsfähige Verkehrsflächen

Wahl der „richtigen” (Asphalt-)Bauweisen und Erhaltungsmaßnahmen

Die Wahl der „richtigen” Bauweisen, Erhaltungsmaßnahmen und der „richtigen“ Asphaltmischgutarten und -sorten im kommunalen Asphaltstraßenbau stellt grundsätzlich und insbesondere bei Überlegungen zu Fragen der „Nachhaltigkeit“ und der „Ressourcenschonung“ eine besondere Herausforderung für Kommunen bei der Planung und Ausschreibung von Baumaßnahmen dar. Als Hilfestellung kann hierbei eine auf die jeweilige Kommune abgestimmte Auswahl geeigneter Bauweisen, Erhaltungsmaßnahmen sowie Asphaltmischgutsorten und -arten dienen. Zu berücksichtigen sind dabei die grundsätzlichen Randbedingungen im Bereich des kommunalen Straßenbaus. Diese werden u. a. in [1] diskutiert sowie grundlegende straßenbautechnische Fragestellungen bzgl. der Wahl der geeigneten Bauweisen sowie der Asphaltmischgutarten und Asphaltmischgutsorten für den kommunalen Bereich behandelt. Zu beachten ist dabei, dass es für diese Fragestellungen keine allgemeingütigen (d. h. für alle Kommunen gleiche) Antworten gibt. Die für Münster exemplarisch entwickelte Systematik ermöglicht es jedoch den Kommunen die für sie geeigneten Lösungen herausarbeiten zu können. Zudem können die vorgestellten „Arbeitshilfen“, welche auf den langjährigen Erfahrungen des Tiefbauamtes der Stadt Münster sowie auf Untersuchungen der FH Münster basieren, den Straßenbaulastträger bei der Wahl der zweckmäßigen Asphaltmischgutarten und Asphaltmischgutsorten sowie der entsprechenden Bindemittelarten und Bindemittelsorten für den kommunalen Bereich unterstützen.[1] Als weiteres Hilfsmittel finden sich im Leitfaden „Asphalt im kommunalen Straßenbau“ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. ergänzende Informationen für die Planung, den Bau und die Erhaltung kommunaler Straßen und Flächen aus Asphalt.

Lange Nutzungsdauern sicherstellen

Nachhaltig und damit ressourcenschonend sind Bauwerke im Bereich der öffentlichen Infrastruktur und damit auch im Bereich der kommunalen Straßenbaus vor allem dann, wenn sie dauerhaft und langlebig sind. Werden maßgebende und grundlegende Anforderungen aus dem Technischen Regelwerk (ZTV Asphalt-StB), z. B. in Bezug auf den Verdichtungsgrad und den Hohlraumgehalt der fertigen Schicht sowie den Schichtenverbund[2] erfüllt, können z. B. für Asphaltdeckschichten Nutzungsdauern von 20 bis 30 Jahren erreicht werden[1]. Erfahrungen aus der Praxis zeigen immer wieder, dass hierfür neben einer den Randbedingungen angepassten Planung und Ausschreibung vor allem eine konsequent wahrgenommene Bauüberwachung durch den Straßenbaulastträger (oder seiner Beauftragten) im Zuge der Bauausführung einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit von Straßen im kommunalen Bereich leistet.[3] Ergänzt durch die u. a. aus haushaltstechnischen Gründen erforderlichen Kontrollprüfungen des Straßenbaulastträgers nach ZTV Asphalt-StB leistet eine den Randbedingungen der Baumaßnahme angepasst Bauüberwachung einen wesentlichen Beitrag zur Erzielung dauerhafter und damit nachhaltiger sowie ressourcenschonender Verkehrsflächen.

Einsatz von Asphaltgranulat fördern

Den größten Ressourcenanteil im Bereich der bereits vorhandenen kommunalen Verkehrsflächen stellen im gebunden Oberbau die dort eingebauten verschiedenen Asphalte dar. Werden die vorhandenen Asphaltaufbauten im Zuge von Erhaltungsmaßnahmen lagenweise gefräst, bilden die so gewonnenen Asphaltgranulate ein erhebliches Potenzial zur Schonung natürlicher Ressourcen. Die wesentlichen asphalttechnologischen Regelwerke (TL Asphalt-StB 07/13, ZTV Asphalt-StB 07/13) lassen schon seit vielen Jahren die Wiederverwendung von Asphaltgranulat in neuen Asphalttragschichten, Asphaltbinderschichten oder Asphaltdeckschichten aus Asphaltbeton zu. Es ist festzustellen, dass diese Möglichkeiten im Bereich des kommunalen Straßenbaus vielfach unzureichend genutzt wurden. Kommunen sollten in ihren Ausschreibungen daher die entsprechenden Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Asphaltgranulat und damit zur Ressourcenschonung nicht einschränken. Die im Rahmen des RekoTi-Projektes angelegte Versuchsstrecke „Kanalstraße“ zeigt, dass die Wiederverwendung von Asphaltgranulat auch in Asphalten, in denen Asphaltgranulat bisher weniger zum Einsatz kam (Splittmastixasphalt) grundsätzlich möglich ist. Hierzu liegen außerdem z. B. langjährige Erfahrungen aus Hamburg vor.

Schattenpreise berücksichtigen

Kommunen können in Planungsvorgaben bzw. in Ausschreibungen von Baumaßnahmen die Wiederverwendung von Recycling-Baustoffen und Asphaltgranulat vorgeben bzw. einfordern. So könnten z. B. Randbedingungen für den Einsatz von Recycling-Baustoffen in ungebundenen Tragschichten oder der Einsatz von Asphaltgranulat in verschiedenen Asphaltschichten festgelegt werden (z. B. Einsatz von Recycling-Baustoffen bis zu 100 M.-% oder Wiederverwendung von Asphaltgranulat in einer Asphaltdeckschicht von min. 20 M.-% möglich). Diese Randbedingungen könnten im Anschluss über Schattenpreise[4][5] in der Wertung der verschiedenen Angebote berücksichtigt werden. Für eine derartige Vorgehensweise liegen Beispielen aus der Praxis vor:

Es ist davon auszugehen, dass bzgl. der Handhabung von sogenannten Schattenpreisen bzw. entsprechender Ausschreibungsvarianten in den kommenden Jahren weitere Erfahrungen gesammelt und in der Literatur veröffentlicht werden.

Versickerungsfähige Verkehrsflächen

Um die Ressource Wasser zu schonen und Überschwemmungen vorzubeugen, können versickerungsfähige Verkehrsflächen eingesetzt werden. Umsetzbar sind Bauweisen aus Asphalt, Beton oder Pflaster. Informationen hierzu enthält das Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen (M VV) der Forschungsgruppe für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Bei entsprechenden Planungen sowie Ausschreibungen sollten Kommunen das genannte Merkblatt berücksichtigen. Bei der Umsetzung von versickerungsfähigen Verkehrsflächen ist in jedem Fall die zu erwartende Verkehrsbelastung zu berücksichtigen. Verkehrsflächen einer Belastungsklasse Bk0,3 und sonstige Verkehrsflächen (Fahrzeuge < 3,5 t) sind besonders für versickerungsfähige Verkehrsflächen geeignet. Bei höheren Verkehrsbelastungen ist bezüglich der Eignung versickerungsfähiger Verkehrsflächen eine Einzelfallprüfung vorzunehmen.[6]

Weitere Details sind im Praxis-Steckbrief für Versickerungsfähige Verkehrsflächen beschrieben. Beispiele finden sich u. a. auch im Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen (M VV).

Literaturverzeichnis

  1. 1,0 1,1 1,2 Weßelborg, Hans-Hermann (2019): Überlegungen zur Wahl der „richtigen“ Bauweisen und der „richtigen“ Asphaltmischgutarten und -sorten im kommunalen Asphaltstraßenbau, In: Straße und Autobahn, 2.2019, S 79-92
  2. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB 07/13), Köln, 2013
  3. Weßelborg, Hans-Hermann (2014): Qualitätssicherung beim Bau kommunaler Straßen, In: Straße und Autobahn, 5.2014, S. 364-374
  4. Püstow, M., et al. (2023): Klimaverträglich bauen mit einem Schattenpreis für CO2-Emissionen -Wie die öffentliche Hand Bauprojekte ausschreiben kann, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen – ein Impulspapier, Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. (Hrsg.), August 2023, URL: https://www.bauindustrie.de/fileadmin/bauindustrie.de/Media/Veroeffentlichungen/2023_Impulspapier_Klimavertraeglich_Bauen_mit_einem_Schattenpreis_fuer_CO2_Emissionen.pdf, Zugriff: 24.09.2024
  5. Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr: Anschreiben Verbände - Richtlinie über nachhaltige Zuschlagskriterien, München, Mitteilung vom: 11.10.2022
  6. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen (M VV), Köln, 2013

Autor*innen: Hendrik Ebbers, Thomas Schönauer, Franziska Struck, Hans-Hermann Weßelborg

Stand: September 2024