5.3 Handlungsempfehlungen Kanalisation: Unterschied zwischen den Versionen

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# Kürzere Bauzeiten belohnen
 
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# '''Alternative Bauweisen nachfragen'''
 
  
Alternative Bauweisen für Kanäle (z.B. Inliner oder Flüssigboden) können durch z.B. geringeren Materialverbrauch, geringere Treibhausgasemissionen oder reduzierten Umfahrungsverkehr Ressourcen einsparen. Damit diese Ressourceneffizienzpotenziale in der Praxis genutzt werden können, muss eine Prüfung dieser Bauweisen bei der Vergabe der Planungsaufgabe erfolgen.
 
  
'''2. Materialien vergleichen'''
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'''1. Alternative Bauweisen nachfragen'''
Rohrmaterialien haben unterschiedliche Eigenschaften und Umweltauswirkungen. Durch einen Vergleich kann für eine konkrete Baumaßnahme aus technischer und Ressourcensicht die beste Lösung ermittelt werden. Hierzu können Vergleichsrechnungen oder konkrete Grenzwerte bei der Vergabe der Planungsleistung vorgegeben werden 
 
  
'''3. Schattenpreise bei Vergabe beachten'''
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Alternative Bauweisen für Kanäle (z.B. Inliner oder Flüssigboden) können durch z.B. geringeren Materialverbrauch, geringere Treibhausgasemissionen oder reduzierten Umfahrungsverkehr Ressourcen einsparen. Damit diese Ressourceneffizienzpotenziale in der Praxis genutzt werden können, muss eine Prüfung dieser Bauweisen bei der Vergabe der Planungsaufgabe erfolgen. Ein Beispielszenario wurde in [[3.3 Kanalisation|Kapitel 3.3]] beschrieben.  
Alternativ zu konkreten Grenzwerte für die Treibhausgasemissionen, können CO2-Schattenpreise als Vergabekriterium berücksichtigt werden. Die Umsetzung muss entsprechend bei der Ausschreibung der Bauleistung erfolgen. Bei der Planung muss diese Anforderung jedoch bereits bekannt sein, damit ein Bauwerk mit möglichst geringen Schattenkosten entworfen wird.
 
  
'''4. Böden wiederverwenden'''
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'''2. Materialien vergleichen''' 
Den größten Ressourcenanteil beim Kanalbau stellen die Böden dar. Durch die neue Ersatzbaustoffverordnung können sie in vielen Fällen direkt am Ausbauort wieder eingebaut werden. Alternativ sind eine Aufbereitung oder die Herstellung von Flüssigboden möglich. Hierzu sind entsprechende Vorgaben bei der Vergabe der Bauleistung und ggf. ein Bodenmanagement inkl. Lagerflächen und Aufbereitungsanlagen nötig.
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Rohrmaterialien haben unterschiedliche Eigenschaften und Umweltauswirkungen. Durch einen Vergleich kann für eine konkrete Baumaßnahme aus technischer und Ressourcensicht die beste Lösung ermittelt werden. Hierzu können Vergleichsrechnungen oder konkrete Grenzwerte bei der Vergabe der Planungsleistung vorgegeben werden. Eine entsprechende Beispielrechnung ist in [[3.3 Kanalisation|Kapitel 3.3]] aufgeführt.   
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'''3. Schattenpreise bei Vergabe beachten''' 
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Alternativ zu konkreten Grenzwerte für die Treibhausgasemissionen, können CO2-Schattenpreise als Vergabekriterium berücksichtigt werden. Die Umsetzung muss entsprechend bei der Ausschreibung der Bauleistung erfolgen. Bei der Planung muss diese Anforderung jedoch bereits bekannt sein, damit ein Bauwerk mit möglichst geringen Schattenkosten entworfen wird. Hinweise zur Umsetzung inkl. Vorlagen für Leistungsverzeichnisse finden sich z. B. in <ref>'''Püstow, M., et al. (2023):''' Klimaverträglich bauen mit einem Schattenpreis für CO2-Emissionen - Wie die öffentliche Hand Bauprojekte ausschreiben kann, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen – ein Impulspapier, Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. (Hrsg.), August 2023, URL: <nowiki>https://www.bauindustrie.de/fileadmin/bauindustrie.de/Media/Veroeffentlichungen/2023_Impulspapier_Klimavertraeglich_Bauen_mit_einem_Schattenpreis_fuer_CO2_Emissionen.pdf</nowiki>, Zugriff: 31.10.2023</ref>   
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'''4. Böden wiederverwenden'''
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Den größten Ressourcenanteil beim Kanalbau stellen die Böden dar. Durch die neue Ersatzbaustoffverordnung können sie in vielen Fällen direkt am Ausbauort wieder eingebaut werden. Alternativ sind eine Aufbereitung oder die Herstellung von [[Flüssigboden]] möglich. Hierzu sind entsprechende Vorgaben bei der Vergabe der Bauleistung und ggf. ein Bodenmanagement inkl. Lagerflächen und Aufbereitungsanlagen nötig. Allgemeine Informationen zum Thema Flüssigboden sind bei den alternativen Bauweisen und-verfahren in [[3.3 Kanalisation|Kapitel 3.3]] zu finden. [[Flüssigboden als Verfüllmaterial von Rohrleitungsgräben|Beispiele]] für den Einsatz von Flüssigboden sind in der best-practice Sammlung aufgeführt. Im Rahmen des projekts RekoTi wurden mehere workshops zu diesem Thema durchgeführt.   
  
 
'''5. Kürzere Bauzeiten belohn'''en
 
'''5. Kürzere Bauzeiten belohn'''en
Bei offenen Bauweisen hat auch der Umfahrungsverkehr Einfluss auf die Treibhaus-gasbilanz der Kanalbaumaßnahme. Kurze Bauzeiten steigern somit die Ressourcen-effizienz. Kommunen können konkrete Vorgaben für die einzuhaltende Bauzeit machen und zusätzlich in der Ausschreibung der Bauleistung finanzielle Anreize zu einer schnelleren Umsetzung geben. Dies muss bereits bei der Vergabe der Planungs-leistung bekannt gemacht werden, um entsprechende Bauweisen einzuplanen.  
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Bei offenen Bauweisen hat auch der Umfahrungsverkehr Einfluss auf die Treibhausgasbilanz der Kanalbaumaßnahme. Kurze Bauzeiten steigern somit die Ressourcen-effizienz. Kommunen können konkrete Vorgaben für die einzuhaltende Bauzeit machen und zusätzlich in der Ausschreibung der Bauleistung finanzielle Anreize zu einer schnelleren Umsetzung geben. Dies muss bereits bei der Vergabe der Planungsleistung bekannt gemacht werden, um entsprechende Bauweisen einzuplanen.
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Version vom 30. April 2024, 13:45 Uhr

Handlungsempfehlungen Kanalisation.png

Leitfaden5 Ermittlung Ressourceneffizienzpotenziale


Vorherige Kapitel:

5.1 Handlungsempfehlungen Verkehrsflächen | 5.2 Handlungsempfehlungen Brücken

Nächste Kapitel:

5.4 Handlungsempfehlungen Stoffstrommanagement | 5.5 Handlungsempfehlungen Informationsmanagement


Für die Steigerung der Ressourceneffizienz der Kanalisation wurden fünf Handlungsoptionen für Kommunen identifiziert:

  1. Alternative Bauweisen nachfragen
  2. Materialien vergleichen
  3. Schattenpreise bei Vergabe beachten
  4. Böden wiederverwenden
  5. Kürzere Bauzeiten belohnen


1. Alternative Bauweisen nachfragen

Alternative Bauweisen für Kanäle (z.B. Inliner oder Flüssigboden) können durch z.B. geringeren Materialverbrauch, geringere Treibhausgasemissionen oder reduzierten Umfahrungsverkehr Ressourcen einsparen. Damit diese Ressourceneffizienzpotenziale in der Praxis genutzt werden können, muss eine Prüfung dieser Bauweisen bei der Vergabe der Planungsaufgabe erfolgen. Ein Beispielszenario wurde in Kapitel 3.3 beschrieben.

2. Materialien vergleichen

Rohrmaterialien haben unterschiedliche Eigenschaften und Umweltauswirkungen. Durch einen Vergleich kann für eine konkrete Baumaßnahme aus technischer und Ressourcensicht die beste Lösung ermittelt werden. Hierzu können Vergleichsrechnungen oder konkrete Grenzwerte bei der Vergabe der Planungsleistung vorgegeben werden. Eine entsprechende Beispielrechnung ist in Kapitel 3.3 aufgeführt.

3. Schattenpreise bei Vergabe beachten

Alternativ zu konkreten Grenzwerte für die Treibhausgasemissionen, können CO2-Schattenpreise als Vergabekriterium berücksichtigt werden. Die Umsetzung muss entsprechend bei der Ausschreibung der Bauleistung erfolgen. Bei der Planung muss diese Anforderung jedoch bereits bekannt sein, damit ein Bauwerk mit möglichst geringen Schattenkosten entworfen wird. Hinweise zur Umsetzung inkl. Vorlagen für Leistungsverzeichnisse finden sich z. B. in [1]

4. Böden wiederverwenden

Den größten Ressourcenanteil beim Kanalbau stellen die Böden dar. Durch die neue Ersatzbaustoffverordnung können sie in vielen Fällen direkt am Ausbauort wieder eingebaut werden. Alternativ sind eine Aufbereitung oder die Herstellung von Flüssigboden möglich. Hierzu sind entsprechende Vorgaben bei der Vergabe der Bauleistung und ggf. ein Bodenmanagement inkl. Lagerflächen und Aufbereitungsanlagen nötig. Allgemeine Informationen zum Thema Flüssigboden sind bei den alternativen Bauweisen und-verfahren in Kapitel 3.3 zu finden. Beispiele für den Einsatz von Flüssigboden sind in der best-practice Sammlung aufgeführt. Im Rahmen des projekts RekoTi wurden mehere workshops zu diesem Thema durchgeführt.

5. Kürzere Bauzeiten belohnen

Bei offenen Bauweisen hat auch der Umfahrungsverkehr Einfluss auf die Treibhausgasbilanz der Kanalbaumaßnahme. Kurze Bauzeiten steigern somit die Ressourcen-effizienz. Kommunen können konkrete Vorgaben für die einzuhaltende Bauzeit machen und zusätzlich in der Ausschreibung der Bauleistung finanzielle Anreize zu einer schnelleren Umsetzung geben. Dies muss bereits bei der Vergabe der Planungsleistung bekannt gemacht werden, um entsprechende Bauweisen einzuplanen.

@Lukas: Kennst du hier Literatur?

  1. Püstow, M., et al. (2023): Klimaverträglich bauen mit einem Schattenpreis für CO2-Emissionen - Wie die öffentliche Hand Bauprojekte ausschreiben kann, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen – ein Impulspapier, Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. (Hrsg.), August 2023, URL: https://www.bauindustrie.de/fileadmin/bauindustrie.de/Media/Veroeffentlichungen/2023_Impulspapier_Klimavertraeglich_Bauen_mit_einem_Schattenpreis_fuer_CO2_Emissionen.pdf, Zugriff: 31.10.2023