Ergänzung zum Leitfaden: 3.3 Kanalisation
Beschreibung
Flüssigboden gemäß der Gütesicherung RAL-GZ 507 zählt zu den zeitweise fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen (ZFSV) und beschreibt ein definiertes Baustoffgemisch bestehend aus mineralischen Stoffen und Bodenmaterialien (z. B. natürliche und aufbereitete Gesteinskörnungen oder Recyclingmaterialien ohne resthydraulische Eigenschaften) sowie aus Zusatzstoffen und Wasser. Er ist das Ergebnis des Flüssigboden-Verfahrens und weist charakteristische Eigenschaften auf. Sämtliche Bestandteile sind umweltökologisch unbedenklich und chemische und bautechnisch relevante Eigenschaften (z. B. Volumen) des Ausgangsmateriales bleiben auch nach Verfestigung unter gleichbleibenden äußeren Bedingungen konstant. Das Gemisch ist im flüssigen Verarbeitungszustand selbst verdichtend und bildet während der Rückverfestigung keinerlei fremde, physikalisch starre Bindemittelstrukturen. In Bezug auf seine Eigenschaften, kann der Flüssigboden gezielt über seine Rezeptur verändert werden und die Herstellung kann für verschiedene Konsistenzen (fließfähig bis plastisch) erfolgen. Weiterhin zeichnet sich der Boden nach Verfestigung durch eine gute Lösbarkeit aus.[1] Die Qualität des Flüssigbodens wird über die spezielle Gütesicherung RAL-GZ 507 der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e. V. gewährleistet. Daneben besteht mit der Bundesqualitätsgemeinschaft Flüssigboden e. V. (BQF) eine weitere Institution, die durch Informationen und Schulungen von Herstellern und ausführenden Unternehmen den innovativen Baustoff Flüssigboden fördert und dessen Qualität sichert.[2]
Zu den Vorteilen des Flüssigboden-Verfahrens zäht die leichte Verarbeitbarkeit durch die Eigenschaft der hohlraumfreien Selbstverdichtung. Dies hat zur Folge, dass schmalere Gräben möglich sind und damit der Bodenaushub verringert wird. Die Qualität der Ummantelung der Kanalrohre steigt, sodass spätere Setzungen und Schäden an Leitungen und Fahrbahnen minimiert werden. Auf Verdichtungsgeräte kann verzichtet werden, sodass Personalressourcen geschont und erschütterungsbedingte Schäden an angrenzenden Bauwerken sowie Staub-, Lärm- und Schadstoffemissionen vermieden werden. Darüber hinaus können die Baumaßnahmen deutlich schneller durchgeführt werden.[2] Als positives Beispiel dient die Stadt Göttingen, wo seit dem Jahr 2007 sämtliche Rohrleitungsgräben ausschließlich mit Flüssigboden verfüllt werden. Die Erfahrungen sind hier durchweg positiv.
Ressourceneinsparpotenziale
fhjf
Literaturverzeichnis
- ↑ RAL-GZ 507 Flüssigboden (2014), RAL deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V., Beuth-Verlag, Berlin.
- ↑ 2,0 2,1 https://www.bqf-fluessigboden.de/ Bundesqualitätsgemeinschaft Flüssigboden e. V., Abruf: 20.02.2024