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Im Bereich der Kanalisation wurden grundsätzlich grabenlose Bauverfahren, insbesondere Inliner, und z. B. der Einsatz von Flüssigboden als potenziell ressourcensparend identifiziert.
Inliner Verfahren
Im Bereich der Kanalisation wurden grundsätzlich grabenlose Bauverfahren und z. B. der Einsatz von Flüssigboden als potenziell ressourcensparend identifiziert. Das Thema Flüssigboden wurde bei einem Workshop mit den assoziierten Kommunen und umsetzenden Bauunternehmen weiter vertieft. Der Vergleich zwischen offenen und geschlossenen Bauweisen hinsichtlich der Ressourceneffizienz wurde in Form einer studentischen Arbeit vergeben. Die Ergebnisse lagen Ende 2023 jedoch noch nicht vor. Als eine Form der geschlossenen Bauweise wurden die Ressourceneffizienzpotenziale des Inlinerverfahrens in einer studentischen Abschlussarbeit untersucht. Neben einer Analyse der rechtlichen Rundlagen und des aktuellen Stands der Technik der verschiedenen Bauverfahren wurde ein fiktives Sanierungsszenario für 100 m schadhaften Kanal (Schmutzwasserkanal, DN 300, Steinzeug) untersucht. Drei Varianten (Berstverfahren, offene Bauweise, Schlauchlining) wurden unter Berücksichtigung der zu erwartenden Lebensdauern. hinsichtlich ihrer Ressourcenauswirkungen verglichen. In Tabelle 1 sind die quantitativen Ergebnisse aufgeführt und jeweils der beste Werte grün hinterlegt. Für eine Bewertung der Ressourceneffizienz müssen jedoch auch weitere Aspekte, wie z. B. die Rückbaubarkeit, der Abrieb von Kunststoff usw. beachtet werden. Hierzu sind tw. nur wenig Daten verfügbar, da die Schlauchliner-Methode im Vergleich zu ihrer getesteten Lebensdauer von 50 Jahren noch neu ist. Die Verwertungsmöglichkeiten sind somit noch unzureichend erforscht bzw. erprobt.
Tabelle 1: Ergebnisse der studentischen Arbeit zur Ressourcenauswirkung verschiedener Sanierungsvarianten (alle Werte pro Jahr erwartete Nutzungsdauer
Verfahren | Offene Bauweise | Berstverfahren | Schlauchlining |
Materialverbrauch [kg] | 2480 | 13,8 | 16,6 |
Wasserverbrauch [l] | 834 | 226,5 | 128 |
Primärenergieaufwand [MJ] | 713 | 1018 | 621 |
Anteil erneuerbarer Energien [%] | 13,5 | 18,5 | 12,4 |
Abfallmenge [kg] | 67,5 | 13,9 | 2,18 |
Kosten [€] | 3125 | 163 | 500 |
GWP [CO2-eq.] | 36,1 | 59,6 | 34 |
Direkter
Flächenbedarf [m2] |
250 | 25 | 25 |
Zeitaufwand [h] | 40 | 12 | 8 |
Der in der studentischen Arbeit durchgeführte Vergleich ergab, dass das Schlauchlining die ressourceneffizienteste Sanierungsvariante für das angenommene Szenario darstellt. Es sind jedoch negative Auswirkungen, wie z. B. die Steigerung des Kunststoffanteils in überwiegend mineralischem Material, festzustellen. Für eine Übertragung auf andere Sanierungsszenarien müssen die individuellen Bedingungen vor Ort berücksichtigt werden. Die Analyse ergab jedoch deutlich, dass sich ein Vergleich verschiedener Verfahren für eine Sanierung aus Ressourcensicht lohnt. Für eine Bewertung, welches Verfahren das geeignetste ist, müssen jedoch zuvor die individuellen Schwerpunkte (z. B. Klimaneutrales bauen vs. Design for Deconstruction) der jeweiligen Kommune festgelegt werden. [1]
Flüssigboden
Das Thema Flüssigboden wurde bei einem Workshop mit den assoziierten Kommunen und umsetzenden Bauunternehmen vertieft.
- ↑ Aundrup, J. (2023): Lebenszyklusauswirkungen von Kanalisierungen. Projektarbeit. Fachhochschule Münster, Münster. Institut für Infrastruktur, Wasser, Ressourcen, Umwelt, 03.08.2023.