Leitfaden2 Lager und Stoffströme2.1 Anthropogenes Materiallager2.1.3 Kanalisation

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2.1.3.1 Ausgangslage | 2.1.3.2 Vorgehensweise | 2.1.3.3 Massenberechnung Stadt Münster


Die Ermittlung des anthropogenen Materiallagers der Kanalisation mithilfe kommunaler Daten und der hier beschriebenen Methodik bietet eine gute Grundlage. Im Gegensatz zur heterogenen Struktur kommunaler Verkehrsflächendaten ist die Datenlage für die Kanalisation weitgehend standardisiert, wodurch das Vorgehen problemlos auf alle Kommunen in Deutschland übertragbar ist. Allerdings stehen kaum öffentliche Daten zur Verfügung, wodurch eine Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber in der Regel immer erforderlich ist.  

Durch die Nutzung kommunaler Daten kann das anthropogene Materiallager in der Kanalisation erfasst werden. Unterschiede in der Bestimmung und Genauigkeit werden durch das Level of Specification gut abgebildet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass aufgrund der Komplexität von Kanalisationen Anpassungen und Vereinfachungen erforderlich sind. Die Abschätzung des anthropogenen Materiallagers ist daher eher auf Netz- bzw. Betrachtungsebene eines größeren Untersuchungsgebiets und nicht Objektebene möglich. Die Abschätzung des Gesamtlagers ist kein Ersatz für eine detaillierte Vor-Ort-Betrachtung bei Bauvorhaben.

Trotz potenzieller Herausforderungen bietet diese Vorgehensweise eine zuverlässige Grundlage für alle Kommunen in Deutschland, um das anthropogene Materiallager in Kanalisationen zu erfassen und zu analysieren. Durch eine sorgfältige Anpassung der Methodik an lokale Gegebenheiten können fundierte Entscheidungen getroffen werden, um Ressourcen effizient zu nutzen und nachhaltige Entwicklungsstrategien zu fördern.