Füllstabgeländer - Holz (Tropisch): Unterschied zwischen den Versionen

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Zu diesem Typenvertreter zählen gängige Holz-Geländer mit Füllstäben aus tropischem (z. B. Bongossi-) Holz, die als Absturzsicherung fungieren. Diese sind als Standardtyp bei vielen kommunalen Brückenbauwerken zu finden. Es handelt sich dabei um vertikale Pfosten und horizontale Handläufe und Holme, zwischen denen wiederum die vertikalen Füllstäbe angeordnet sind. Bei Füllstabgeländern aus tropischem Holz ist im Gegensatz zu der heimischen Variante häufig keine Abdeckung aus Edelstahl zu finden. Dies wird in den folgenden Berechnungen daher nicht berücksichtigt. Außerdem hat in Bezug auf die verbauten Massen auch der [[Hauptbaustoff]] des Brückenüberbaus einen entscheidenden Einfluss. Während bei Holzbrücken für den Geländeranschluss grundsätzlich auch mehr Holz benötigt wird, geschieht der Anschluss bei allen anderen Überbauten (z. B. Stahl oder Beton) dagegen in der Regel mit Stahlbauteilen wie Pfostenschuhen oder Fußplatten. Somit wird insgesamt weniger Holz benötigt, dafür aber auch ein nennenswerter Stahlanteil verwendet. Die eventuell vorhandenen Stahlmassen sind lediglich von der [[Länge der Schutzeinrichtung]] abhängig.
 
Zu diesem Typenvertreter zählen gängige Holz-Geländer mit Füllstäben aus tropischem (z. B. Bongossi-) Holz, die als Absturzsicherung fungieren. Diese sind als Standardtyp bei vielen kommunalen Brückenbauwerken zu finden. Es handelt sich dabei um vertikale Pfosten und horizontale Handläufe und Holme, zwischen denen wiederum die vertikalen Füllstäbe angeordnet sind. Bei Füllstabgeländern aus tropischem Holz ist im Gegensatz zu der heimischen Variante häufig keine Abdeckung aus Edelstahl zu finden. Dies wird in den folgenden Berechnungen daher nicht berücksichtigt. Außerdem hat in Bezug auf die verbauten Massen auch der [[Hauptbaustoff]] des Brückenüberbaus einen entscheidenden Einfluss. Während bei Holzbrücken für den Geländeranschluss grundsätzlich auch mehr Holz benötigt wird, geschieht der Anschluss bei allen anderen Überbauten (z. B. Stahl oder Beton) dagegen in der Regel mit Stahlbauteilen wie Pfostenschuhen oder Fußplatten. Somit wird insgesamt weniger Holz benötigt, dafür aber auch ein nennenswerter Stahlanteil verwendet. Die eventuell vorhandenen Stahlmassen sind lediglich von der [[Länge der Schutzeinrichtung]] abhängig.
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Zur Massenberechnung des heimischen Holzes im Füllstabgeländer wird eine flächenbezogene Masse mit der [[Länge der Schutzeinrichtung|Länge]] und der [[Höhe der Schutzeinrichtung]] multipliziert. Diese setzt sich aus der [[Dichte|Dichte von Eichenholz]] (0,70 Mg/m³) und einem [[Kennwert]] zusammen, der sich aus der Analyse der vorliegenden Füllstabgeländer aus Münster ergibt. Dieser Kennwert lässt sich als Netto-Holzvolumen in Kubikmeter je Quadratmeter Füllstabgeländer beschreiben. Er wurde mit Hilfe der [[Stichprobe Füllstabgeländer - Holz (Heimisch)|Stichprobe]] in Abhängigkeit des [[Hauptbaustoff|Hauptbaustoffes]] mit den Werten 0,036 m³/m² bzw. 0,021 m³/m² beziffert. Vereinfacht lässt sich damit zusammenfassen, dass ein Quadratmeter Füllstabgeländer ungefähr 25 bzw. 15 kg Holz enthält.
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Zur Massenberechnung des tropischen Holzes im Füllstabgeländer wird eine flächenbezogene Masse mit der [[Länge der Schutzeinrichtung|Länge]] und der [[Höhe der Schutzeinrichtung]] multipliziert. Diese setzt sich aus der [[Dichte|Dichte von Bongossiholz]] (1,10 Mg/m³) und einem [[Kennwert]] zusammen, der sich aus der Analyse der vorliegenden Füllstabgeländer aus Münster ergibt. Dieser Kennwert lässt sich als Netto-Holzvolumen in Kubikmeter je Quadratmeter Füllstabgeländer beschreiben. Er wurde mit Hilfe der [[Stichprobe Füllstabgeländer - Holz (Tropisch)|Stichprobe]] in Abhängigkeit des [[Hauptbaustoff|Hauptbaustoffes]] mit den Werten 0,036 m³/m² bzw. 0,034 m³/m² beziffert. Vereinfacht lässt sich damit zusammenfassen, dass ein Quadratmeter Füllstabgeländer ungefähr 40 bzw. 37 kg Holz enthält.
 
 
Die Massenberechnung des Stahlanteils findet nur statt, wenn der [[Hauptbaustoff]] des Brückenüberbaus nicht Holz ist. Dabei wird eine längenbezogene Masse mit der [[Länge der Schutzeinrichtung]] multipliziert. Diese setzt sich aus der [[Dichte|Dichte von Stahl]] (7,85 Mg/m³) und einem [[Kennwert]] zusammen, der sich aus der Analyse der vorliegenden Füllstabgeländer aus Münster ergibt. Dieser Kennwert lässt sich als Netto-Stahlvolumen in Kubikmeter je laufendem Meter Füllstabgeländer beschreiben. Er wurde mit Hilfe der [[Stichprobe Füllstabgeländer - Holz (Heimisch)|Stichprobe]] mit dem Wert 0,0013 m³/m beziffert. Vereinfacht lässt sich damit zusammenfassen, dass ein laufender Meter Füllstabgeländer ungefähr 10 kg Stahl enthält. Die größere Ungenauigkeit bei diesem [[Kennwert]] lässt sich dadurch erklären, dass in der [[Stichprobe Füllstabgeländer - Holz (Heimisch)|Stichprobe]] sowohl eine Brücke mit Holzpfosten, als auch eine mit Stahlpfosten enthalten ist, was beides der Fall sein kann.
 
 
 
Zur Massenberechnung des Edelstahlanteils wird eine längenbezogene Masse mit der [[Länge der Schutzeinrichtung]] multipliziert. Diese setzt sich aus der [[Dichte|Dichte von Edelstahl]] (7,97 Mg/m³) und einem [[Kennwert]] zusammen, der sich aus der Analyse der vorliegenden Füllstabgeländer aus Münster ergibt. Dieser Kennwert lässt sich als Netto-Edelstahlvolumen in Kubikmeter je laufendem Meter Füllstabgeländer beschreiben. Er wurde mit Hilfe der [[Stichprobe Füllstabgeländer - Holz (Heimisch)|Stichprobe]] mit dem Wert 0,0012 m³/m beziffert. Vereinfacht lässt sich damit zusammenfassen, dass ein laufender Meter Füllstabgeländer ungefähr 10 kg Edelstahl enthält.
 
  
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Die Massenberechnung des Stahlanteils findet nur statt, wenn der [[Hauptbaustoff]] des Brückenüberbaus nicht Holz ist. Dabei wird eine längenbezogene Masse mit der [[Länge der Schutzeinrichtung]] multipliziert. Diese setzt sich aus der [[Dichte|Dichte von Stahl]] (7,85 Mg/m³) und einem [[Kennwert]] zusammen, der sich aus der Analyse der vorliegenden Füllstabgeländer aus Münster ergibt. Dieser Kennwert lässt sich als Netto-Stahlvolumen in Kubikmeter je laufendem Meter Füllstabgeländer beschreiben. Er wurde mit Hilfe der [[Stichprobe Füllstabgeländer - Holz (Tropisch)|Stichprobe]] mit dem Wert 0,0005 m³/m beziffert. Vereinfacht lässt sich damit zusammenfassen, dass ein laufender Meter Füllstabgeländer ungefähr 4 kg Stahl enthält.
  
  
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Aktuelle Version vom 9. September 2024, 13:11 Uhr

Ergänzung zum Leitfaden: 2.1.2.3 Brückenformeln Stadt Münster

Bezeichnung

Füllstabgeländer - Holz (Tropisch)

Art des Typenvertreters

Absturzsicherung

Beispiele

Füllstabgeländer aus tropischem Holz bei einer kommunalen Brücke (Quelle: FH Münster, Lukas Tammen)

Beschreibung

Zu diesem Typenvertreter zählen gängige Holz-Geländer mit Füllstäben aus tropischem (z. B. Bongossi-) Holz, die als Absturzsicherung fungieren. Diese sind als Standardtyp bei vielen kommunalen Brückenbauwerken zu finden. Es handelt sich dabei um vertikale Pfosten und horizontale Handläufe und Holme, zwischen denen wiederum die vertikalen Füllstäbe angeordnet sind. Bei Füllstabgeländern aus tropischem Holz ist im Gegensatz zu der heimischen Variante häufig keine Abdeckung aus Edelstahl zu finden. Dies wird in den folgenden Berechnungen daher nicht berücksichtigt. Außerdem hat in Bezug auf die verbauten Massen auch der Hauptbaustoff des Brückenüberbaus einen entscheidenden Einfluss. Während bei Holzbrücken für den Geländeranschluss grundsätzlich auch mehr Holz benötigt wird, geschieht der Anschluss bei allen anderen Überbauten (z. B. Stahl oder Beton) dagegen in der Regel mit Stahlbauteilen wie Pfostenschuhen oder Fußplatten. Somit wird insgesamt weniger Holz benötigt, dafür aber auch ein nennenswerter Stahlanteil verwendet. Die eventuell vorhandenen Stahlmassen sind lediglich von der Länge der Schutzeinrichtung abhängig.

Eindeutige Zuordnung

Art der Schutzeinrichtung Baustoff der Schutzeinrichtung
Füllstabgeländer Holz, Tropisch

Berechnung

Holz:

Wenn Hauptbaustoff = Holz:


mHolz = 0,040 Mg/m² * Länge der Schutzeinrichtung [m] * Höhe der Schutzeinrichtung [m]


mit 0,040 Mg/m² = 1,10 Mg/m³ * 0,036 m³/m²


Wenn Hauptbaustoff ≠ Holz:


mHolz = 0,037 Mg/m² * Länge der Schutzeinrichtung [m] * Höhe der Schutzeinrichtung [m]


mit 0,037 Mg/m² = 1,10 Mg/m³ * 0,034 m³/m²


Schätzwerte:

1,10 Mg/m³ → Dichte Tropisches Holz (Bongossi)

Falls Höhe der Schutzeinrichtung unbekannt → 1,250 m

Falls Länge der Schutzeinrichtung unbekannt nach Tabelle:

Bauwerksart Schätzwert [m]
Rahmenartige Tragwerke Gesamtlänge [m] x 3,05
Alle anderen Bauwerksarten Gesamtlänge [m] x 1,40
Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
0,036 m³/m² 4,2 % 2 0,035 m³/m² 0,037 m³/m²
0,034 m³/m² - 1 0,034 m³/m² 0,034 m³/m²


Stahl:

Wenn Hauptbaustoff ≠ Holz:


mStahl = 0,004 Mg/m * Länge der Schutzeinrichtung [m]


mit 0,004 Mg/m = 7,85 Mg/m³ * 0,0005 m³/m


Schätzwerte:

7,85 Mg/m³ → Dichte Stahl

Falls Höhe der Schutzeinrichtung unbekannt → 1,250 m

Falls Länge der Schutzeinrichtung unbekannt nach Tabelle:

Bauwerksart Schätzwert [m]
Rahmenartige Tragwerke Gesamtlänge [m] x 3,05
Alle anderen Bauwerksarten Gesamtlänge [m] x 1,40
Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
0,0005 m³/m - 1 0,0005 m³/m 0,0005 m³/m

Hintergrund der Berechnung

Zur Massenberechnung des tropischen Holzes im Füllstabgeländer wird eine flächenbezogene Masse mit der Länge und der Höhe der Schutzeinrichtung multipliziert. Diese setzt sich aus der Dichte von Bongossiholz (1,10 Mg/m³) und einem Kennwert zusammen, der sich aus der Analyse der vorliegenden Füllstabgeländer aus Münster ergibt. Dieser Kennwert lässt sich als Netto-Holzvolumen in Kubikmeter je Quadratmeter Füllstabgeländer beschreiben. Er wurde mit Hilfe der Stichprobe in Abhängigkeit des Hauptbaustoffes mit den Werten 0,036 m³/m² bzw. 0,034 m³/m² beziffert. Vereinfacht lässt sich damit zusammenfassen, dass ein Quadratmeter Füllstabgeländer ungefähr 40 bzw. 37 kg Holz enthält.

Die Massenberechnung des Stahlanteils findet nur statt, wenn der Hauptbaustoff des Brückenüberbaus nicht Holz ist. Dabei wird eine längenbezogene Masse mit der Länge der Schutzeinrichtung multipliziert. Diese setzt sich aus der Dichte von Stahl (7,85 Mg/m³) und einem Kennwert zusammen, der sich aus der Analyse der vorliegenden Füllstabgeländer aus Münster ergibt. Dieser Kennwert lässt sich als Netto-Stahlvolumen in Kubikmeter je laufendem Meter Füllstabgeländer beschreiben. Er wurde mit Hilfe der Stichprobe mit dem Wert 0,0005 m³/m beziffert. Vereinfacht lässt sich damit zusammenfassen, dass ein laufender Meter Füllstabgeländer ungefähr 4 kg Stahl enthält.


Alle Typenvertreter:

Überbau: Vollplatte | Plattenbalken | Holzbrücke | Stahlbrücke | Wellstahlrohr

Unterbau: Kastenwiderlager | Spundwandkopfbalken | Wellstahlbrücke (umgebender Boden) | Pfeiler - Stützen - Stützenreihen

Gründung: Brunnengründung | Flachgründung: Sohlplatte bei Rahmen | Streifenfundament Straßenbrücke | Einzelfundamente Geh- und Radwegbrücke | Einzelfundamente Mehrfeldbrücke