Einsatz von Materialien

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Im Leitfaden: 4.2.2 Funktionalitäten


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Beschreibung

Der Use Case 3.2 fokussiert auf die systematische Auswahl von Materialien auf Objektebene, um deren Einfluss auf die Nutzungsdauer von Infrastrukturobjekten zu berücksichtigen. Dabei werden sowohl Primär- als auch Sekundärmaterialien in Betracht gezogen, um eine umfassende Analyse zu gewährleisten.

Der Anwendungsbereich erstreckt sich über ReKoTi-Objekte wie Verkehrsflächen, Brücken und Kanäle auf der Objektebene. Ziel dieses Use Cases ist es, anwendbare Materialien systematisch zu ermitteln und dabei sowohl deren Anwendbarkeit als auch die zu erwartende Nutzungsdauer der Objekte in Abhängigkeit des verwendeten Materials zu berücksichtigen. Diese Erkenntnisse dienen zusammen mit den Ergebnissen aus UC 3.1, 3.3 und 4 als Entscheidungsgrundlage.

Die beteiligten Akteure umfassen denjenigen mit eigenen Erfahrungswerten, Nutzer wie Kommunen und Bauunternehmen sowie Informationslieferanten wie Planungsbüros, Bauunternehmen, Recyclingunternehmen, Baustofflieferanten und externe Dienstleister. Zusätzlich können auch Informationen aus anderen Systemen wie Herstellerdatenbanken relevant sein.

Der Use Case wird durch kurz- bis mittelfristige Bedarfe zur Erhaltung oder Erneuerung eines Objekts ausgelöst. Vorbedingungen für die Durchführung sind die klare Definition der auszuführenden Maßnahme, der Materialanforderungen und der Materialqualität verfügbarer Ressourcen sowie Informationen zum zu erhaltenden oder zu erneuernden Objekt und mögliche Daten aus anderen Use Cases (UC 3.1 und 3.3).

Im Standardablauf prüft das System die Verfügbarkeit aller notwendigen Informationen zur Auswahl geeigneter Materialien. Bei fehlenden Informationen bietet das System Lösungsvorschläge an, die der Anwender ergänzen kann. Nach Vollständigkeit der Informationen erhält der Anwender eine Liste möglicher Materialien und relevanter Informationen zur Entscheidungsfindung.

Nach Abschluss des Use Cases verfügt der Anwender über eine Liste der für das Objekt verwendbaren Materialien, die in Verbindung mit den Ergebnissen aus anderen Use Cases (UC 3.1, 3.3 und 4) eine fundierte Entscheidung ermöglicht. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Use Case keine Entscheidungsfindung oder Aussagen über das weitere Verfahren mit freiwerdenden Materialien (UC 1.1) beinhaltet.

Spezielle Anforderungen umfassen das Auslesen von Informationen aus verschiedenen Systemen, die Rückspielung der Ergebnisse an andere Systeme und die Notwendigkeit, die Informationsherkunft transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Die Häufigkeit der Anwendung hängt von der Größe des untersuchten Netzes ab und ist in der Regel sehr hoch.

Das Nutzenpotenzial dieses Use Cases liegt in ökonomischen, ökologischen und sozialen Vorteilen durch die adäquate Auswahl von Materialien für Objekte. Der Umsetzungsgrad, gemessen am Technology Readiness Level (TRL), liegt bei 9, da bereits bestehende Normen Anforderungen an die fallbezogen einzusetzenden Materialien stellen. Maßnahmen bis zur Serienreife umfassen eine stringente Erhebung und Nutzung relevanter Informationen zur Bewertung der Materialeignung unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten. Die Umsetzungsdauer wird als kurzfristig eingeschätzt, während der Umsetzungsaufwand als niedrig betrachtet wird.


Prozess

Der Prozess beginnt, wenn der Benutzer ein Objekt auswählt oder darauf klickt. Im ersten Pfad erfolgt die Analyse der hinterlegten Attribute des ausgewählten Objekts. Diese Analyse kann die Extraktion und Auswertung relevanter Informationen beinhalten. Anschließend erfolgt die Verknüpfung dieser Informationen mit einer Verflechtungsmatrix oder einer Graphdatenbank, um Beziehungen und Muster zu identifizieren.

Im zweiten Pfad hat der Benutzer die Möglichkeit, relevante Instanzen auszuwählen, falls die Attribute des ausgewählten Objekts nicht vollständig sind. In diesem Fall erfolgt die Auswahl von Verfahren, Maßnahmen und Materialien über ein Drop-Down-Menü.

Beide Pfade führen dann zur Ableitung relevanter Verfahren, Maßnahmen und Materialien, wobei die Analyseergebnisse und Benutzerentscheidungen einfließen.

Schließlich erfolgt die Ausgabe der identifizierten Verfahren, Maßnahmen und Materialien in einer tabellarischen Form. Dies dient dazu, die abgeleiteten Daten übersichtlich darzustellen.

Der Prozess endet mit der Weitergabe der relevanten Daten, wodurch die identifizierten und abgeleiteten Informationen für weitere Zwecke genutzt oder weitergegeben werden können.

Prozessdiagramm Use Case 3
Prozessdiagramm Use Case 3

Alle Use Cases: Information an System über den Anfall von Recyclingmaterial | Information aus System über den Anfall von Recyclingmaterial | Übersicht über das verwendete Material (Bestand) | Bestimmung der anwendbaren Verfahren | Einsatz von Materialien | Auszuführende Maßnahme | Umweltauswirkung unterschiedlicher Verfahren, Maßnahmen, Materialien | Digitale Bereitstellung projektbezogener Informationen | Rückführung projektbezogener, digitaler Informationen an Auftraggeber | Materialbörse | Lagerflächen zur Vorhaltung von Recyclingmaterialien | Grafische Darstellung von geplanten Maßnahmen