5.5 Handlungsempfehlungen Informationsmanagement

Leitfaden5 Ermittlung Ressourceneffizienzpotenziale


Vorherige Kapitel:

5.1 Handlungsempfehlungen Verkehrsflächen | 5.2 Handlungsempfehlungen Brücken | 5.3 Handlungsempfehlungen Kanalisation | 5.4 Handlungsempfehlungen Stoffstrommanagement
Handlungsempfehlung digitales Informationsmanagement

Im Rahmen des Informationsmanagements wurden mit Informationsanforderungen, Datenformaten, Datenerfassung, digitalen Diensten und der RekoTi-Toolbox fünf Stellschrauben identifiziert, die zu mehr Ressourceneffizienz im kommunalen Tiefbau führen könnten:

  1. Informationsanforderungen definieren
  2. Offene Datenformate nutzen
  3. Daten digital erfassen
  4. Digitale Dienste verknüpfen
  5. RekoTi-Toolbox benutzen


1. Informationsanforderungen definieren

Um das volle Potenzial von BIM zu nutzen, müssen Modelle Informationen für Ressourcen-spezifische Anwendungsfälle enthalten. Standardisierte Material-, Produkt-, Element- und Bauwerkspässe stellen eine umfassende Informationsbasis dar, anhand der Bauprozess- und Bauwerksdaten transparent und effizient abgefragt werden können. Diese Informationsbasis kann die Möglichkeit bieten Umweltauswirkungen akkurat zu quantifiziert. Die technische Umsetzung dieser Anwendung kann einfach implementiert werden. Allerdings fehlt die notwendige Datengrundlage um die Möglichkeit umzusetzen.


2. Offene Datenformate nutzen

Damit umfangreiche Ressourceneffizienzbetrachtungen durchgeführt werden können, sind offene Datenformate wie IFC oder CityGML von grundlegender Bedeutung. Diese Standards ermöglichen eine unabhängig von proprietären Softwarelösungen sowie verlustfreie Interoperabilität, indem Informationen zugänglich gemacht und den Datenaustausch gemäß den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, and Reusable) erleichtert wird.


3. Daten digital erfassen

Durch die digitale Aufnahme von Bauwerken mithilfe von Scanner-Technologien (z.B. terrestrisches Laserscanning, Drohnenaufnahme) ist es möglich, Ressourcen mit hoher Präzision zu erfassen und in die digitale Informationsbasis zu integrieren. Auf diese Weise können insbesondere bei der Erfassung und Modellierung von Bestandsbauwerken über den Lebenszyklus durchgeführte Anpassungen detektiert und die Datenbasis entsprechend aktualisiert bzw. verbessert werden.


4. Digitale Dienste verknüpfen

Digitale Modelle können effektiv mit anderen Diensten verbunden werden. Die Verknüpfung von BIM-Modell und Ökobilanzdaten ermöglicht die frühzeitige Identifizierung und Anpassung von Umweltauswirkungen und Ressourcenhotspots. Die Aussagekraft ist hierbei aktuell noch begrenzt. Durch die Verknüpfung und Adressierung von digitalen Diensten wie der Information Container for Data Drop (ICDD) Plattform ist es zudem möglich ganzheitlich Bauwerksinformationen abzurufen und diese im Rahmen von Ressourcen-bezogenen Analyse- und Optimierungsdiensten zu verwenden. Vor allem beim Wechsel von der Netz- zur Objektbetrachtung ist das Zusammenspiel von RekoTi-Toolbox und weiteren digitalen BIM-basierten Diensten von Vorteil. Im Kontext des Informationsmanagements können auf diese Weise spezifische Daten der Maßnahmenplanung für die Bestandserfassung genutzt werden.


5. RekoTi-Toolbox benutzen

Die RekoTi-Toolbox beinhaltet prototypische Funktionalitäten, mit denen automatisiert Berechnungen des anthropogenen Materiallagers auf Basis von räumlichen Datensätzen (GIS) durchgeführt werden können. Zudem wird die Nutzung und Zusammenführung von verschiedenen Infrastrukturdaten erleichtert. Die Interoperabilität wird hierbei durch standardisierte Schnittstellen als auch definierten Informationsanforderungen sichergestellt.