2.1.2.3 Brückenformeln Stadt Münster: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. März 2024, 15:07 Uhr

Leitfaden2 Lager und Stoffströme2.1 Anthropogenes Materiallager2.1.2 Brücken


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2.1.2.1 Ausgangslage | 2.1.2.2 Vorgehensweise

Nächstes Kapitel:

2.1.2.4 Anwendbarkeit für andere Kommunen

Autoren: Lukas Tammen, Frank Heimbecher, Henning Klöckner

Stand: 30.01.2024

Nach Analyse der exemplarisch ausgewählten Brückenbauwerke der Stadt Münster sind für die Hauptbauteile Überbau, Unterbau und Gründung empirisch regelmäßige Zusammenhänge identifiziert worden. Diese lassen sich mit Formeln, bestehend aus Attributen, die nach ASB-ING hinterlegt sein müssen, Kennwerten und Schätzwerten ausdrücken. Die Genauigkeit schwankt dabei und es wird daher zunächst vertieft auf sie eingegangen. Anschließend werden alle ermittelten Brückenformeln mit den vorhandenen Münsteraner Kenn- und Schätzwerten aufgelistet.

Genauigkeit

Die Bildung der hier gezeigten Formeln und Zusammenhänge beruht auf einer begrenzten Menge an Brückenbauwerken der Kommune Münster. Es ist nachvollziehbar, dass die hier zusammengefassten und vereinfachten Typen nicht alle mit der gleichen Häufigkeit auftreten. Die ermittelten Kennwerte stützen sich somit auf unterschiedlich große Stichproben. Letztendlich handelt es sich bei den für Münster charakteristischen Kennwerten um Mittelwerte innerhalb der Stichproben. Auch hierbei ist es natürlich, dass die auftretenden Streuungen sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Um einen Einblick zu der erwartbaren Genauigkeit zu liefern, wird bei jedem Kennwert ein Hinweis zur relativen Streuung mit angegeben. Diese wird über den Variationskoeffizienten dargestellt, der die Standardabweichung bezogen auf den arithmetischen Mittelwert prozentual beschreibt. Je geringer der Wert ist, desto höher ist die Genauigkeit des Kennwertes.

Überbau

Vollplatte:


Beton:

mBeton = 2,88 Mg/m³ * Gesamtlänge [m] * Breite [m] * (Konstruktionshöhe min. [m] + Konstruktionshöhe max. [m]) / 2


mit 2,88 Mg/m³ = 2,40 Mg/m³ * 1,20


Schätzwerte: 2,40 Mg/m³ → Dichte Beton

Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
1,20 [-] 11,1 % 16 0,99 1,40


Betonstahl:

mBetonstahl = 1,20 * Gesamtlänge [m] * Breite [m] * (Konstruktionshöhe min. [m] + Konstruktionshöhe max. [m]) / 2 * Schätzwert (Baujahr) [Mg/m³]


Schätzwerte: Schätzwert (Baujahr) [Mg/m³] → Betonstahlgehalt laut Tabelle

Baujahr Betonstahlgehalt [Mg/m³ Beton]
bis 1967 0,125
1968 -2003 0,135
ab 2004 0,150
Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
1,20 [-] 11,1 % 16 0,99 1,40


Plattenbalken:

Holzbrücke:

Stahlbrücke:

Wellstahlrohr:


Absturzsicherung


Beton:

mBeton = 0,90 Mg/m² * Länge der Schutzeinrichtung [m] * Höhe der Schutzeinrichtung [m]


mit 0,90 Mg/m² = 2,40 Mg/m³ * 0,375 m


Schätzwerte:

2,40 Mg/m³ → Dichte Beton

0,375 m → Brüstungsbreite Beton-Brüstung

Falls Höhe der Schutzeinrichtung unbekannt → 1,000 m

Falls Länge der Schutzeinrichtung unbekannt nach Tabelle:

Bauwerksart Schätzwert [m]
Rahmenartige Tragwerke Gesamtlänge [m] x 3,05
Alle anderen Bauwerksarten Gesamtlänge [m] x 1,40


Betonstahl:

mBetonstahl = 0,0375 Mg/m² * Länge der Schutzeinrichtung [m] * Höhe der Schutzeinrichtung [m]


mit 0,0375 Mg/m² = 0,1 Mg/m³ * 0,375 m


Schätzwerte:

0,1 Mg/m³ → Betonstahlgehalt Brüstungen

0,375 m → Brüstungsbreite Beton-Brüstung

Falls Höhe der Schutzeinrichtung unbekannt → 1,000 m

Falls Länge der Schutzeinrichtung unbekannt nach Tabelle:

Bauwerksart Schätzwert [m]
Rahmenartige Tragwerke Gesamtlänge [m] x 3,05
Alle anderen Bauwerksarten Gesamtlänge [m] x 1,40



Naturstein:

mMauerwerk = 1,40 Mg/m² * Länge der Schutzeinrichtung [m] * Höhe der Schutzeinrichtung [m]


mit 1,40 Mg/m² = 2,74 Mg/m³ * 0,50 m


Schätzwerte:

2,74 Mg/m³ → Dichte Natursteinmauerwerk

0,50 m → Brüstungsbreite Stein-Brüstung

Falls Höhe der Schutzeinrichtung unbekannt → 0,900 m

Falls Länge der Schutzeinrichtung unbekannt nach Tabelle:

Bauwerksart Schätzwert [m]
Rahmenartige Tragwerke Gesamtlänge [m] x 3,05
Alle anderen Bauwerksarten Gesamtlänge [m] x 1,40



Stahl:

mStahl = 0,012 Mg/m² * Länge der Schutzeinrichtung [m] * Höhe der Schutzeinrichtung [m]


mit 0,012 Mg/m² = 7,85 Mg/m³ * 0,0015 m³/m²


Schätzwerte:

7,85 Mg/m³ → Dichte Stahl

Falls Höhe der Schutzeinrichtung unbekannt → 1,000 m

Falls Länge der Schutzeinrichtung unbekannt nach Tabelle:

Bauwerksart Schätzwert [m]
Rahmenartige Tragwerke Gesamtlänge [m] x 3,05
Alle anderen Bauwerksarten Gesamtlänge [m] x 1,40
Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
0,0015 m³/m² 26,5 % 2 0,0013 m³/m² 0,0019 m³/m²


Beton:

mBeton = 0,30 Mg/m * Länge der Schutzeinrichtung [m]


mit 0,30 Mg/m = 2,40 Mg/m³ * 0,12 m³/m


Schätzwerte: 2,40 Mg/m³ → Dichte Beton

Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
0,12 m³/m - 1 0,09 m³/m 0,09 m³/m


Betonstahl:

mBetonstahl = 0,012 Mg/m * Länge der Schutzeinrichtung [m]


mit 0,012 Mg/m = 0,1 Mg/m³ * 0,12 m³/m


Schätzwerte: 0,1 Mg/m³ → Betonstahlgehalt Fundamente

Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
0,12 m³/m - 1 0,09 m³/m 0,09 m³/m


Unterbau

Kastenwiderlager:


Beton:

mBeton = 1,80 Mg/m³ * Gesamtbreite [m] * (Lichte Höhe [m])²


mit 1,80 Mg/m³ = 2,40 Mg/m³ * 0,75


Schätzwerte: 2,40 Mg/m³ → Dichte Beton

Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
0,75 [-] 41,9 % 24 0,23 1,43


Betonstahl:

mBetonstahl = 0,075 Mg/m³ * Gesamtbreite [m] * (Lichte Höhe [m])²


mit 0,075 Mg/m³ = 0,1 Mg/m³ * 0,75


Schätzwerte: 0,1 Mg/m³ → Betonstahlgehalt Unterbauten

Kennwerte und Angaben zur Genauigkeit:
Kennwert Variationskoeffizient Stichprobe Minimum Maximum
0,75 [-] 41,9 % 24 0,23 1,43


Bodenmaterial:

VBoden = (Lichte Höhe [m])² * (4 * Gesamtbreite [m] + 2,5 * Lichte Höhe [m] + 1,50 m)


Spundwandkopfbalken:

Wellstahlbrücke (umgebender Boden):

Pfeiler - Stützen - Stützenreihen:

Gründung

Brunnengründung:

Flachgründung

RekoTi-Toolbox

Die entwickelten Brückenformeln fließen direkt in die Toolbox mit ein und sollen Kommunen ermöglichen digital das anthropogene Materiallager des Infrastrukturbereich Brücken zu approximieren. Die Umsetzung erfolgt dabei gemäß der IDM Massenberechnung Brücken.

Die dazu relevanten Basisattribute wurden in einem entsprechenden LOIN-Dokument definiert. Die Umsetzung erfolgt gemäß der


Leitfaden2 Lager und Stoffströme2.1 Anthropogenes Materiallager2.1.2 Brücken


Vorherige Kapitel:

2.1.2.1 Ausgangslage | 2.1.2.2 Vorgehensweise

Nächstes Kapitel:

2.1.2.4 Anwendbarkeit für andere Kommunen